Youtube-Protest: Künstler beschweren sich über Video-Dienst
07.07.2016 Musiker haben bislang wenig an der Digitalisierung verdient. Zwar geben junge Menschen dank Spotify und Co und wieder mehr Geld für Musik aus, doch die Einnahmen versickern irgendwo zwischen Streaming-Anbierter und Label. Nun begehren die Künstler erstmals selbst auf. Ihre Protest richtet sich zunächst gegen Youtube.
Seit Mitte Juni haben sich 180 weitere Bands und Stars wie Taylor Swift in den Konflikt eingeschalten. Sie greifen in Zeitschrifenanzeigen und Briefen den Digital Millennium Copyright Act an, weil Youtube sich aus der Verantwortung nimmt, wenn Nutzer urheberrechtlich geschützte Werke online stellen. Vorwurf der Künstler: Während Youtube durch Werbeeinnahmen Geld an der Veröffentlichung der Musikstücke verdient, müssen die Musiker die negativen Konsequenzen einer unerlaubten Veröffentlichung alleine tragen.
Anfang Juli gipfelte der Protest nun in einem von mehr als 1.000 Künstler verfassten Schreiben an EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker , in dem sie sich über die unfairen Geschäftspraktiken beklagen. Zu den Unterzeichnern gehören Bands und Sänger wie Coldplay , Udo Lindenberg oder Helene Fischer .
Die Youtube-Mutter Google argumentiert dagegen, die Künstler hätten es selbst in der Hand, ihre Musikstück auf Youtube zu sperren. Das Unternehmen vermutet eine konzertierte Aktion der Musikindustrie: Derzeit würden die Ausschüttungen an Labels neu verhandelt.
So oder so: Für Google kommt der Angriff zur Unzeit. Die EU untersucht bereits in anderen Bereichen, ob Google seine marktbeherrschende Stellung ausnutzt.