Bitkom: Unternehmen müssen bei IT-Sicherheit nachbessern
12.06.2015 Unternehmen in Deutschland verfügen bei der Absicherung ihrer IT-Systeme vor Cyberangriffen über einen guten Basisschutz, investieren aber noch zu selten in umfassende Sicherheitsmaßnahmen. Zu diesem Schluss kommt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom unter 1.047 Sicherheitsverantwortlichen.
Nur 40 Prozent setzen auf eine Verschlüsselung ihres E-Mail-Verkehrs. "Gängige Schutzmaßnahmen wie Virenscanner und Firewalls reichen in vielen Fällen nicht mehr aus", sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf . "Die Schadsoftware wird immer komplexer und bleibt nicht selten unerkannt. Aber selbst wenn Unternehmen den Angriff bemerken, kann oftmals ein Datenverlust nicht mehr verhindert werden." Daher müssten die Unternehmen ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärken.
Laut Umfrage verfügen nur 29 Prozent der befragten Unternehmen über eine Absicherung gegen Datenabfluss von innen (Data Leakage Prevention) und nicht einmal ein Viertel (23 Prozent) über spezielle Angriffserkennungssysteme für Attacken von außen (Intrusion Detection). Diese Systeme analysieren die Datenströme in einer Organisation und melden verdächtige Aktivitäten.
Jedes vierte Unternehmen (25 Prozent) setzt erweiterte Verfahren zur Benutzeridentifikation ein, zum Beispiel eine Zwei-Faktor-Authentifizierung oder biometrische Merkmale. Ein Fünftel der Unternehmen testet die eigenen Sicherheitskonzepte mit Hilfe so genannter Penetrationstests, bei der Angriffe simuliert werden.
Nach den Ergebnissen der Umfrage sind größere Unternehmen beim Thema IT-Sicherheit in der Regel besser aufgestellt als kleinere. So nutzt die Hälfte der großen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern aufwendige Authentifizierungsverfahren, aber nur ein Fünftel (21 Prozent) der kleinen mit 10 bis 99 Beschäftigten. Angriffserkennungssysteme setzen 40 Prozent der großen und 22 Prozent der kleinen Unternehmen ein.
So planen immerhin 17 Prozent der Unternehmen konkret, eine Verschlüsselung ihrer Daten einzuführen, 18 Prozent wollen in naher Zukunft E-Mails verschlüsseln und ebenfalls 18 Prozent stehen vor der Einführung eines Angriffserkennungssystems.