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Fünf Dinge, die nach Corona das 'New Normal' im Arbeitsalltag werden

29.04.2020 Die COVID-19-Pandemie hat Unternehmen gezwungen, Strukturen und Arbeitsweisen zu hinterfragen und neu zu denken - was wird davon nach der Krise bleiben?

 (Bild: Janeb13 / Pixabay)
Bild: Janeb13 / Pixabay
Bereits jetzt ist klar, dass es Veränderungen geben wird und neue, flexiblere Arbeitsweisen endgültig starre Routinen ersetzen. Daher müssen sich Unternehmen schon jetzt damit befassen, wie die Arbeitswelt nach COVID-19 aussehen wird und was ihre Mitarbeiter hierfür benötigen werden.

Der IT-Dienstleister Tata Consultancy Services zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser (TCS) stellt fünf Thesen zu zentralen Veränderungen auf, die die Arbeitswelt der Zukunft definieren:

1. Gesundheit der Mitarbeiter an erster Stelle

Auch nach einer möglichen Entspannung der aktuellen Situation werden viele Menschen nicht in überfüllte Büros zurückkehren wollen - aus Sorge, sich anzustecken, aber auch, weil durch die aktuelle Situation ein neues Bewusstsein für das eigene und das Wohl anderer entstanden ist. Folglich müssen Unternehmen schon jetzt eine klare Strategie ausarbeiten, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu schützen. Zudem sollten Führungskräfte sich eingehend mit den Sorgen und Ängsten ihrer Mitarbeiter beschäftigen. Dazu zählen neben den gesundheitlichen Sorgen auch solche auf psychischer Ebene wie etwa Existenzängste, die durch die Krise verursacht werden. Führungskräfte müssen deshalb signalisieren, dass die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter oberste Priorität hat.

2. Remote Work ist der neue Standard

Aufgrund der Pandemie mussten Unternehmen weltweit innerhalb weniger Tage ihre Arbeit von festen Büros in die Wohnungen ihrer Mitarbeiter verlagern. Dies stellte kleine wie große Unternehmen vor enorme technische und organisatorische Herausforderungen - doch etliche Beispiele zeigen: Der Umstieg auf Fernarbeit funktioniert. So arbeiten derzeit zum Beispiel fast 90 Prozent der weltweit 448.000 Mitarbeiter von TCS im Home Office. Das Beratungsunternehmen geht davon aus, dass ortsunabhängiges Arbeiten in Zukunft in zahlreichen anderen Berufen zur Regel wird. Denn: Gestaltete sich Remote Work für viele Arbeitnehmer anfangs noch schwierig, ist sie für einige nun schon zur Gewohnheit geworden. Viele stellen fest, dass sie zuhause produktiver sind als im Büro und keine Zeit im Berufsverkehr verlieren. So wird aktuell bereits über einen Gesetzesentwurf diskutiert, der Arbeitnehmern ein Recht auf Home Office gewähren könnte - auch für die Zeit nach der Krise.

Natürlich werden nach der Pandemie viele Menschen wieder in Fabriken, Geschäfte oder Büros zurückkehren. Doch ein beträchtlicher Teil wird auch weiterhin von zu Hause aus arbeiten wollen. So geht beispielsweise auch TCS davon aus, dass die eigenen Mitarbeiter bis 2025 nur noch 25 Prozent ihrer Zeit im Büro verbringen werden.

Unternehmen, die schon jetzt die Rahmenbedingungen für ein produktives Arbeiten im Home Office für ihre Mitarbeiter schaffen konnten, werden damit in Zukunft einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil haben.

3. Ortsunabhängig agil arbeiten

Eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser und TCS zeigt: Beim Projektmanagement setzen Unternehmen immer häufiger auf agile Methoden. So geben inzwischen 43 Prozent der Unternehmen an, diese manchmal, größtenteils oder immer einzusetzen. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (53 Prozent) sieht im Beherrschen agiler Methoden eine wichtige Kompetenz für die digitale Transformation.

Umso wichtiger ist es, dass sich diese auch standortunabängig einsetzen lassen. Sah das ursprüngliche Konzept für agiles Arbeiten noch eine räumliche Nähe der Teammitglieder vor, ist dies dank digitaler Kollaborationstools heute nicht mehr nötig. Agile Methoden ermöglichen damit auch über Landesgrenzen hinweg ein effizientes Projektmanagement und erlauben Arbeitgebern, Teams auch standortunabhängig aufzusetzen, um den bestmöglichen Erfolg für ihre Kunden zu erzielen.

4. Transparente Lieferketten

Die Pandemie hat die Zahl der Produkte, die sich Menschen nach Hause liefern lassen, drastisch erhöht. Voraussichtlich wird dieser Trend auch in der Zeit nach der Krise anhalten. Umso wichtiger ist es, dass Lieferketten transparent und durchgängig nachvollziehbar sind. Möglich wird dies zum Beispiel durch Sensoren in Paketen und Lieferwagen, die eine minutengenaue Nachverfolgung von Lieferungen sowie Transaktionen zwischen Käufer und Verkäufer erlauben. Dieser Faktor wird gerade für Unternehmen, die im Online-Handel tätig sind, zukünftig einen noch höheren Stellenwert einnehmen.

5. Digitale Geschäftsmodelle ersetzen physische Produkte und Dienstleistungen

In den vergangenen zehn Jahren wurden zunehmend mehr Produkte und Dienstleistungen digitalisiert. Die Corona-Pandemie hat diesen Prozess in den letzten Wochen entscheidend vorangetrieben und so die Umstellung auf vollständig digitale Geschäftsmodelle, unter anderem bei Banken und Versicherungen, in der Medizin und im Einzelhandel beschleunigt. Um physische Produkte und Dienstleistungen nach wie vor zu bedienen, werden Unternehmen ihren Kundendienst ausbauen und die entsprechenden Produkte mithilfe von Technologie unterstützen oder verbessern müssen. Dabei kann zum Beispiel Software mit künstlicher Intelligenz einen entscheidenden Mehrwert liefern.

Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen bislang nicht digitalisiert werden konnten, werden sich deshalb spätestens jetzt Gedanken darüber machen müssen, um auch langfristig konkurrenzfähig bleiben zu können.

Viele mögen sich derzeit fragen, wie lange es dauert, bis wieder Normalität in unseren Alltag und unser Arbeitsleben einkehrt. Doch zahlreiche Veränderungen der letzten Wochen und Monate werden auch nach der Pandemie erhalten bleiben. Es wird also keine Rückkehr zum "alten" Status Quo geben, sondern vielmehr eine neue Normalität - das "New Normal".
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