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Anzeigenbetrug: Vier faule SEA-Tricks, die jeder Werber kennen muss
20.06.2012 Durch Adhijacker und Brandbidder wird dieses Jahr ein Schaden in zweistelliger Millionenhöhe verursacht - davon geht das SEA-Analyse-Unternehmen Xamine aus. Die Experten dort haben die vier gängigsten Strategien der Betrüger zusammengestellt, die ihnen regelmäßig begegnen.
- England-Trick: Eine der häufigsten Attacken ist der "England-Trick". Google
verfolgt nicht in jedem Land die Missetäter, die fremde Marken und ihre Keywords bewusst missbrauchen, so auch nicht in England. Deshalb legt der Affiliate bei diesem Trick eine Kampagne an, die auf England ausgerichtet ist. Er wählt jedoch bei den Spracheinstellungen die Sprache des Landes, welches er eigentlich als Zielgruppe hat, zum Beispiel Deutsch. Nun ergänzt er als Stadt z. B. Ramsgate im Südosten Englands und legt einen Radius um die gewählte Stadt fest. Wählt er nun den maximalen Radius von 800 Kilometer, so liegen weite Teile Deutschlands innerhalb dieses Radius und können von der Kampagne erreicht werden.
- URL-Maskierung: Ein weiterer Trick der "Black Hat Werber" ist das "Maskieren der URL". Oft befindet sich am Ende der Anzeigen-URL noch eine weitere URL. Hinter der Kurz-URL versteckt sich dann eine längere. Beim AdHijacking leitet der betrügerische Affiliate den User unbemerkt, häufig über mehrere Rechner im Netz, zur Zielseite weiter und kassiert so ungerechtfertigte Provisionen.
- Geo-Targeting: Mit dem "Geo-Targeting" schließen die Brandbidder und AdHijacker die Städte, in denen sich Büros des werbetreibenden Unternehmens oder seiner SEM-Agentur befinden, von der Anzeigenauslieferung aus. So versuchen sie zu verhindern, dass der Markeninhaber oder seine Agentur bei manuellen Stichproben die Trickser entdeckt. Die Marke wird aber tatsächlich angegriffen, nur ist es für den Markeninhaber und seine Agentur vor Ort nicht sichtbar.
- Timing: Auch der zeitliche Ausschluss bzw. das Terminieren für die Anzeigeneinblendung außerhalb der Bürozeiten wird von Affiliates und Brandbidder für ihre Kampagnen gerne genutzt. In relativ kurzen Zeitintervallen, bevorzugt abends von 19 bis 1 Uhr und am Wochenende, werden die Anzeigen geschaltet. Der AdHijacker verhindert gleichzeitig mit einer Schaltung in kurzen Zeitabständen (ein bis zwei Conversions, dann Pause), dass zu diesen Zeiten gar kein Traffic mehr direkt beim Markeninhaber ankommt. Auf diese Art ist das AdHijacking schwer aufzudecken und trotzdem kassiert der Angreifer.