Zum Dossier 'Temu-Strategie'
Studie: Flugportale teurer als Fluggesellschaften direkt
19.11.2012 Die Aggregatoren im Tourismus geraten nicht nur durch Googles Angriff in die Defensive. Jetzt belegt eine Studie, dass ihr Alleinstellungsmerkmal - die Schaffung von Markttransparenz - nicht zieht: "Die Flugpreise der Vergleichsportale waren nach Buchungsabschluss in 96 von 100 Testfällen höher als bei der Fluggesellschaft direkt", so das Ergebnis einer Studie des Deutsches Instituts für Service-Qualität im Auftrag von NTV .
Die Flugpreise der Vergleichsportale waren nach Buchungsabschluss in 96 von 100 Testfällen höher als bei der Fluggesellschaft direkt. Dabei lagen die Endpreise der Portale weit auseinander: Durch die Wahl des günstigsten statt des teuersten Anbieters konnte eine Preisersparnis von durchschnittlich 19 Prozent erzielt werden. Mehr als die Hälfte der Flugportale boten zudem einen nur befriedigenden oder ausreichenden Kundenservice. Bei den telefonischen Hotlines wurden häufig hohe Entgelte fällig und die Wartezeiten auf einen Ansprechpartner waren lang.
Testsieger der Studie und damit 'Bestes Flugportal 2012' wurde Fly.de mit einem transparenten Buchungsprozess, günstigen Flügen und der höchsten Servicequalität am Telefon und per E-Mail. Billigflug.de erreichte den zweiten Platz und punktete mit einer guten Webseite und
attraktiven Konditionen. Den besten und transparentesten Internetauftritt hatte Airline Direkt - die Preise hielten allerdings nicht mit. Die günstigsten Konditionen bot Flugladen.de , hier war jedoch der Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung voreingestellt.
Google hat offensichtlich gute Chancen, die intransparenten Aggregatoren vom Markt zu fegen .
Insgesamt wurden von August bis Oktober zehn Flugportale mit Buchungsmöglichkeit analysiert. Im Fokus der Studie mit 300 verdeckten Testkontakten standen der Kundenservice am Telefon und per E-Mail sowie die Qualität des Internetauftritts einschließlich der Transparenz des Buchungsvorgangs. Darüber hinaus erfolgte im Zeitraum vom 4. bis zum 11. September eine Preisanalyse, die zehn konkrete Flugabfragen pro Anbieter umfasste. Als Abflug- oder Zielorte wurden die großen Flughäfen in Deutschland, Europa sowie weltweit gewählt.