Corona-Krise weicht Einstellung der Deutschen zum Datenschutz auf
17.03.2020 In Krisenzeiten, wie aktuell während der Corona-Pandemie, ist die Mehrzahl der Deutschen bereit, deutliche Eingriffe in ihre Privatsphäre zu akzeptieren. Dies bietet Chancen für einen datengetriebenen Ansatz im Kampf gegen die Infektionskrankheit.
Die Ergebnisse zeigen: In Krisenzeiten ist den Deutschen der Datenschutz nicht mehr so heilig - und das über alle Altersgruppen hinweg.
- 63,8 Prozent gaben an, auf ihren persönlichen Datenschutz verzichten zu wollen, um sich selbst oder andere vor dem Virus zu schützen.
- Konkret würden 71,9 Prozent der Deutschen freiwillig persönliche Gesundheitsdaten, Bewegungsprofile oder soziale Kontaktpunkte mit öffentlichen Institutionen wie dem Robert-Koch-Institut teilen.
- 60,4 Prozent würden freiwillig personenbezogene Daten wie E-Mail, Telefonnummer oder Aufenthaltsorte mit zuständigen Behörden teilen, um vorab über Gefahren informiert zu werden.
- Über die Hälfte (54,6 Prozent) der Deutschen würde öffentlichen Stellen gestatten, das persönliche Bewegungsprofil zu nutzen, um die Verbreitung des Virus nachzuvollziehen und ganze 69,5 Prozent befürworten die Ausweitung der Vorratsdatenspeicherung bei Reisedaten, um im Verdachtsfall benachrichtigt zu werden oder die Verbreitung des Virus einzudämmen.
- Rund 66,8 Prozent, wären sogar bereit, sich als Betroffene(r) /Infizierte(r) namentlich in eine öffentliche Datenbank eintragen zu lassen, um Dritte zu warnen, die mit ihnen in Kontakt standen.
- Lediglich beim Thema Social Media bleiben die Deutschen skeptisch: Hier würden nur 39,9 Prozent ihre Profil-Daten freigeben.
Der Großteil der Bevölkerung habe den Ernst der Lage erkannt und stimme einer Datenverwertung zum eigenen Schutz und dem Schutz Dritter zu, ergänzt Founder und CEO Mischa Rürup : "Die Politik sollte sich dieser Rückendeckung bewusst werden und zügig digitale Maßnahmen einleiten, einen datengetriebenen Ansatz im Kampf gegen Corona und andere Infektionskrankheiten zu entwickeln."