Zum Dossier 'Temu-Strategie'
Paid Content: Jeder dritte Onliner zahlt für journalistische Web-Inhalte
08.01.2015 Dem Bitkom zufolge haben im vergangenen Jahr 34 Prozent der Internetnutzer für redaktionelle Inhalte im Web Geld ausgegeben. Zum Vergleich: Im Vorjahr hat erst ein Viertel der Internetnutzer für journalistische Angebote gezahlt. Im Schnitt geben sie pro Monat 15,10 Euro für entsprechende Inhalte aus, nach 13,60 Euro im Jahr zuvor.
An erster Stelle der fünf beliebtesten Inhalte steht das Thema Politik. 46 Prozent der für redaktionelle Inhalten zahlenden Internetnutzer geben ihr Geld für politische Berichte oder Analysen aus. 37 Prozent zahlen für Wirtschaftsinformationen, 31 Prozent für exklusive Sport-Berichte und 20 Prozent für Informationen rund um das Thema Gesundheit, Ernährung und Fitness. 12 Prozent interessieren sich für überwiegend fachliche Themen. Ein gutes Viertel (27 Prozent) der Befragten gibt an, dass ihr Abo mehrere Themen abdeckt.
46 Prozent der grundsätzlich zahlungsbereiten Internetnutzer würden vor allem für aufwändige journalistische Formate wie Reportagen, Hintergrundberichte und längere Interviews bezahlen. Ein Viertel (25 Prozent) wäre am ehesten bereit, für investigativ recherchierte Geschichten und Exklusivberichte Geld auszugeben und 12 Prozent für Fachinformationen. Dagegen würden nur zehn Prozent für Meinungsartikel oder Kommentare bezahlen und sogar nur sechs Prozent für tagesaktuelle Nachrichten.
Laut Umfrage schließen 60 Prozent der Internetnutzer aus, für journalistische Inhalte im Web Geld auszugeben. Davon geben zwei Drittel als Grund an, dass es ausreichend kostenlose journalistische Inhalte im Internet gibt. 37 Prozent meinen, die Qualität der Inhalte rechtfertige keine Bezahlung, 31 Prozent sind die Angebote zu teuer und 24 Prozent sagen, dass ihnen das Bezahlen im Internet zu kompliziert ist.
Studiendesign: Die Angaben basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die Bitkom Research in Zusammenarbeit mit Aris Umfrageforschung durchgeführt hat. Dabei wurden 1.019 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt.