Cloud-Computing hilft bei der Energiewende
08.03.2013 Der zielgerichtete Einsatz von Cloud Computing könnte die deutsche Energiewirtschaft deutlich voranbringen. Allerdings hemmt insbesondere die Sorge um mangelnde Sicherheit gespeicherter Daten deutsche Energieversorger, das Potenzial der Technologie zu nutzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Technologieberatung Bearingpoint in Zusammenarbeit mit dem Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft der RWTH Aachen .
Die Hälfte der Befragten sieht Cloud Computing als geeignete Technologie, die den Ausbau eines intelligenten Marktes vorantreibt (Smart Market). Laut Meinung der Experten kann zum Beispiel eine Cloud-Computing-basierte IT-Plattform dezentral und erneuerbar erzeugten Strom kosteneffizient auf regionalen Marktplätzen anbieten. Damit es soweit kommt, sehen jedoch 90 Prozent die Notwendigkeit, dass die hierfür erforderlichen Investitionen in die Infrastruktur regulatorisch refinanziert werden können. Nur 27 Prozent erachten hierfür ein grundlegend neues Marktmodell, wie zum Beispiel auf Basis des momentan diskutierten Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), für relevant. Die Hälfte der Befragten befürchtet, dass eine kosteneffiziente Marktintegration dezentral erzeugter Energien mittels Cloud Computing in den kommenden Jahren überhaupt nicht realisierbar sein wird. Der technische Aufwand und die mangelnde Akzeptanz bei den Betreibern von Anlagen für erneuerbare Energien werden als Gründe hierfür angeführt.
Beim Ausbau eines intelligenten Netzbetriebs (Smart Grid) wird Cloud Computing voraussichtlich keinen Beitrag leisten. 59 Prozent machen dafür die mangelnde Sicherheit systemrelevanter Daten verantwortlich. Fast die Hälfte der Befragten schätzt, dass passende und reife Technologien in den nächsten Jahren noch nicht verfügbar sind. Ihre Zurückhaltung erklären die Netzbetreiber mit den hohen Anforderungen an die Ausfallsicherheit der Netze.
Laut Experten profitieren von Cloud Computing im Moment insbesondere die Bereiche Vertrieb und neue Geschäftsfelder. So treiben umfassende Analysemöglichkeiten (Big Data) die gezielte Kundenbindung voran. Gerade bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder sehen die Experten Potential: Fast 90 Prozent der Befragten sprechen von Chancen in der Erweiterung des
Serviceangebots. So ist zum Beispiel der erfolgreiche Einsatz von Smart Metern ganz wesentlich mit innovativen Anwendungen für Endkunden verknüpft.
Im Rahmen der Studie wurden knapp 100 Entscheidungsträger der deutschen Energieunternehmen befragt - darunter Eon , RWE , EnBW und Vattenfall .