Sofortüberweisung.de bekommt Ärger mit Datenschützern
30.05.2011 Der Online-Paymentdienst Sofortüberweisung.de ist wegen seiner Datenschutzpraxis ins Visier von Verbraucher- und Datenschützern geraten.
Die zuständige bayerische Verbraucherschutzbeauftragte , Thomas Kranig bemängelte inzwischen diese Praxis: "Die Mängel sehen wir in dem Verfahren momentan darin, dass die Transparenz nicht ausreichend gewahrt ist." Der Begriff "Kontodeckungsabfrage" erkläre nicht deutlich, was der Dienst tue: "Ich würde glauben, dass man fragt, ob so viel Geld auf dem Konto ist, dass ich meine Rechnung bezahlen kann. Alles, was darüber hinausgeht, bedarf der Erklärung." Der Kunde müsse wissen, was passiert, um sich dann frei für diesen Zahlungsweg entscheiden zu können, "bei dem er doch ganz schön viel offenlegt von seinen Daten, oder ob er einen anderen Zahlungsweg wählen möchte." Kranig erklärte, er habe die Payment
Network AG schriftlich zu einer Stellungnahme aufgefordert.
Der Finanzexperte Frank-Christian Pauli von der Verbraucherzentrale Bundesverband kritisierte ebenfalls die Datenschutzhinweise des Zahlungsdienstes: "Es ist nicht verbraucherfreundlich formuliert. Eigentlich heißt das ja auf Deutsch nichts anderes als: Ihr gewährt mir den Zugang, komplett in euer Konto reinzugucken."
Payment Network erwiderte, man habe die Datenschutzhinweise bisher aber für ausreichend gehalten. Die Datenabfragen dienten der Betrugsprävention und würden weder von Mitarbeitern des Unternehmens zur Kenntnis genommen noch gespeichert. Das Unternehmen will die Datenschutzhinweise nun juristisch prüfen lassen.