Zum Dossier 'Temu-Strategie'
Zukunftstrend Industrial Metaverse: Wie nicht nur Unternehmen profitieren
20.09.2023 Den Störfall bei der Produktion unter realen Bedingungen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchspielen, die Umrüstung einer Maschine an ihrem digitalen Abbild vorab simulieren oder virtuelle Produkttests durchführen - das Metaverse soll künftig nicht nur für Unternehmen sinnvoll sein, sondern auch den Wirtschaftsstandort Deutschland retten, Nachhaltigkeit befördern und gesellschaftliche Probleme lösen. Einen Plan dafür gibt es jetzt auch schon.
"Mit dem Industrial Metaverse kann an Deutschlands industrielle Stärken und Entwicklungen im Bereich Industrie 4.0 angeknüpft werden. Die Anwendungsfelder reichen jedoch über den Bereich der industriellen Produktion hinaus und betreffen beispielsweise auch Infrastrukturen, Energie- oder Verkehrssysteme", sagt Dr. Sebastian Klöß , Metaverse-Experte beim Bitkom.
Damit Deutschland beim Industrial Metaverse bis 2030 führend wird, schlägt Bitkom in dem Acht-Punkte-Plan unter anderem eine eigene Industrial-Metaverse-Strategie der Bundesregierung vor, die zugleich in europäische und internationale Initiativen eingebunden ist. Zugleich müsse es Zurückhaltung bei neuen Regulierungsvorhaben geben, da sich das Industrial Metaverse in Deutschland ohnehin in stark regulierten Feldern entwickeln müsse, in denen etwa Arbeitsrecht und -schutz, Datenschutz oder auch das Zivil- und Handelsrecht bereits enge Grenzen setzen.
Von besonderer Bedeutung sei zudem, eine Fragmentierung in isolierte, inkompatible Systeme zu vermeiden. Stattdessen sollte auf vorhandene internationale Technologien, Standards und Normen aufgebaut werden. Darüber hinaus wird empfohlen, das Metaverse und die damit zusammenhängenden Technologien wie Virtual und Augmented Reality in der Forschungsförderung stärker zu berücksichtigen und den Austausch mit Startups zu fördern.
"Das Industrial Metaverse kann einen wichtigen Beitrag leisten, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Es werden räumliche Grenzen aufgehoben, so dass zum Beispiel auch Unternehmen in ländlichen Regionen auf einen riesigen Fachkräftepool zurückgreifen könnten", so Klöß.