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Bildung: Viele Lehrer wünschen sich E-Books im Unterricht - aber nicht alle
02.02.2016 Vier von zehn Lehrern würden gerne elektronische Bücher als Lehrmaterial verwenden. Ihrer Ansicht nach würden die Schüler vor allem durch Zusatzfunktionen wie Notizen und Übersetzungen profitieren. Aber nicht alle Lehrer sind von E-Books begeistert. Ein Teil der Lehrer bevorzugt weiterhin die sinnliche Wahrnehmung von Papier.
Als größten Vorteil sehen die Pädagogen, die gerne E-Books nutzen würden, die Möglichkeit, Notizen oder Markierungen einfach in die elektronischen Bücher einzufügen sowie Zusatzfunktionen wie die Übersetzung von fremdsprachlichen Wörtern (92 Prozent). Die Lehrer begrüßen außerdem, dass neue Leseinhalte über E-Books schnell (90 Prozent) und einfach (88 Prozent) bezogen werden können. 85 Prozent heben hervor, dass E-Books kaum Platz wegnehmen, zwei Drittel (69 Prozent) sehen als Vorteil, dass sie leichter sind als gedruckte Bücher.
Nur ein Prozent nutzt E-Books im Unterricht
Derzeit geben nur vier Prozent der Lehrer an, dass an ihrer Schule EBook-Reader zur Verfügung stehen, gerade einmal ein Prozent nutzt die Geräte im Unterricht.Unter allen Lehrern werden als größte Hemmnisse für die Nutzung von E-Books im Unterricht die Angst vor Beschädigungen und die Kosten genannt. Rund drei Viertel (73 Prozent) aller Lehrer der Sekundarstufe I sagen, Lesegeräte können leichter kaputt gehen als gedruckte Bücher. Jeder zweite beklagt, dass Schul-EBooks (53 Prozent) bzw. die Lesegeräte (51 Prozent) zu teuer sind. Vier von zehn Lehrern (44 Prozent) kritisieren, dass es zu viele verschiedene EBook-Formate gibt. Jeder dritte Lehrer (33 Prozent) bemängelt, dass Lehrmaterialien nicht als E-Book angeboten werden, ähnlich viele beklagen, dass E-Books nicht wie gedruckte Bücher verliehen oder weitergegeben werden können (29 Prozent). Jeder Fünfte (19 Prozent) hält die Bedienung der Geräte für zu kompliziert.
Nach einer Schätzung des Bitkom wären rund 600 bis 800 Millionen Euro nötig, um alle Schüler in Deutschland mit entsprechenden Geräten auszustatten, die außerdem den Internet-Zugang ermöglichen.
Nur einen Kritikpunkt wird auch eine bessere technische Ausstattung der Schulen nicht entkräften können: Rund jeder siebte Lehrer (13 Prozent) glaubt, dass E-Books in den Schulen nicht genutzt werden sollten, weil Schüler und Lehrer die sinnliche Wahrnehmung von gedrucktem Papier schätzen.