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Neuausrichtung: So wird die Dmexco 2018
03.05.2018 Die Dmexco richtet sich neu aus: Nach dem Credo 'weg von der Messe hin zum Medium' soll sie sich zum Ökosystem wandeln, das eine ganzjährige Kommunikation zwischen Besuchern und Ausstellern erlaubt.
1. Mehr Dialog
Die Dmexco will mehr Dialog. Dazu will man die Community stärker aktivieren. Dafür gibt es eine neue Content Marketing-Strategie, die auf personalisierten Inhalte setzt, da neu konzipierten Blog, Podcast und einen eigenen Eventkalender. Außerdem arbeiten die Betreiber an neuen Dmexco-Zusatzevents, die unterjährig stattfinden sollen.
2. Stärkere Vernetzung
Das will man durch Lead Nurturing erreichen. Dazu wird ein neues CRM auf Basis von Hubspot sowie ein datengetriebenes Content-Marketing eingeführt. Außerdem sollen Konferenz und Expo stärker vernetzt werden.
3. Bessere Orientierung
Künftig soll die physische Orientierung auf dem Gelände erleichtern werden. Etwa dadurch, dass die komplette Messe mit Digital Signage ausstatten sein wird. Auch inhaltlich will man die Orientierung verbessern: Dazu werden die Kommunikation und Website komplett relauncht (Neue Corporate Identity und Corporate Design). Außerdem erarbeiten die Dmexco-Verantworlichen ein neues Themen-Framework, das mehr Orientierung und eine bessere Übersichtlichkeit bieten soll.
Die Messe-Veranstalter rechnen 2018 mit etwa so vielen Ausstellern und Besuchern wie im Vorjahr (1.100 Aussteller, 40.000+ Besucher). Der Anteil internationaler Aussteller soll etwas höher liegen als im Vorjahr, die Ausstellungsfläche wird sich dagegen nicht ändern.
Nicht ganz glücklich war im vergangenen Jahr die Preisstrategie. Erstmals gab es keine Gratistickets mehr, die Eintrittspreise sollten abhängig vom zeitlichen Abstand zur Dmexco in drei Stufen zwischen 99 Euro (Frühbucher), 299 Euro und 399 Euro (Spätbucher) gestaffelt sein. Kurz vor Messebeginn wurde dieses Verfahren jedoch gekippt und der Preis einheitlich auf 99 Euro festgelegt. Zu viel bezahlte Preise wurden zurückerstattet. (Notbremse: Dmexco beerdigt Teuer-Ticket )
Diesmal kostet ein Ticket (Verkauf startet am 2. Juli 2018) einheitlich 99 Euro. Außerdem soll es spezielle verbilligte Tickets etwa für KMUs, Studenten und junge Zielgruppen geben. Der Preis für ein vorkonfektioniertes Paket für kleine Agenturen bestehend aus Messestand und Ticketpaket liegt zwischen 4.000 und 10.000 Euro.
Die zentralen Themen der diesjährigen Konferenz werden unter anderem Artificial Intelligence, Daten Allianzen und die Suche nach Strategien gegen die mächtigen GAFAs (Global) und BATs sein. Außerdem Data, Start-ups und neue Trends und Technologien/Themen wie Voice, Chatbots, Blockchain aber auch noch Virtual- und Augmented-Reality. Das konkrete Programm wird Ende Juli/ Anfang August veröffentlicht.
Die Halls werden umbenannt in Stages. Alle Bühnen bleiben 2018 an ihren bisherigen Standorten: Allerdings sollen Leinwände vergrößert und die Technik optimieret werden. Die Seminare und das Start-up-Village finden in Halle 5 Platz, dabei soll die Zahl der jungen Unternehmenin diesem Jahr von 150 auf mindestens 200 steigen. Debate Stage und Agency Lounge bekommen ein erstes Update, was den Look betrifft. Verbessert werden soll die Navigation zwischen den einzelnen Sessions, die Führung durch das Programm und vor Ort: Seminars und Work Labs etwas sollen deutlich prominenter dargestellt werden. Außerdem will man Ausstellern erstmalig die Option zur Aufzeichnung oder Live-Streaming anbieten.
Branchenprimus Dmexco war zuletzt in schwere See geraten, als die Kölner Messegesellschaft die bisherigen Dmexco-Organisatoren Christian Muche und Frank Schneider fristlos gekündigt hatte (noch streitet man sich vor Gericht). (Kölnmesse setzt Dmexco-Initiatoren vor die Tür )