Zum Dossier 'Temu-Strategie'
Unternehmen bewerten eigene Krisenkompetenz mehrheitlich gut
21.03.2023 Die Mehrheit der deutschen Führungskräfte stuft die Krisenfähigkeit des eigenen Unternehmens als überwiegend gut oder sogar sehr gut ein. Nachholbedarf zur Steigerung der Resilienz gibt es insbesondere bei der Systematisierung des Krisenmanagements und im Einsatz von digitalen Technologien.
62 Prozent gaben an, dass ihr Unternehmen in der aktuellen Lage konkrete Maßnahmen ergriffen hat, um in Zukunft besser auf Krisen vorbereitet zu sein. 55 Prozent der Befragten stufen die Krisenfähigkeit ihres Unternehmens als "eher gut" oder sogar "sehr gut" ein. Nur jedes fünfte Unternehmen sieht sich nicht ausreichend gut für kommende Krisen aufgestellt. Dennoch legt die Befragung auch Verbesserungspotenzial offen: Knapp ein Drittel (32 Prozent) der Entscheider geben an, dass ihr Unternehmen systematisch aus vergangenen Krisen lernt. Nur 11 Prozent verfügen über ein strukturiertes Risikoreporting. Für lediglich 19 Prozent stellt Resilienz in Krisensituationen ein strategisches Ziel dar.
Die größten Bedrohungsszenarien für Unternehmen
Als größte Bedrohungen für das Geschäft nennen die befragten Führungskräfte die explodierenden Kosten für Energie und Rohstoffe (57 Prozent), den Fachkräftemangel (50 Prozent) sowie einen Ausfall der Strom- und Gasversorgung (42 Prozent). Auch mögliche Lieferkettenstopps sind für mehr als jedes dritte Unternehmen (34 Prozent) ein Problem. Knapp ein Viertel (23 Prozent) der Befragten nehmen Cyberattacken als eine starke Gefährdung für das Unternehmen wahr. Diese haben in den letzten Jahren - auch und insbesondere bei kleineren und mittelständischen Unternehmen - stark zugenommen. Weniger konkrete Risiken wie der Klimawandel und damit einhergehend das verstärkte Auftreten von Klimakatastrophen werden als weit weniger bedrohlich wahrgenommen (8 Prozent) als die derzeit in Europa herrschenden Ausnahmezustände durch den Krieg in der Ukraine oder die aktuelle Preisentwicklung."Viele Führungskräfte haben ihre unmittelbaren betriebswirtschaftlichen Risiken im Blick. Wir beobachten aber auch, dass schwelende Krisenherde wie der Klimawandel oder die beständig hohe Bedrohungslage durch Cyber-Kriminalität Gefahr laufen, wieder vom Radar der Unternehmen zu verschwinden. Auf lange Sicht ist das gefährlich. Um die Resilienz des Unternehmens nachhaltig zu stärken, ist ein ganzheitliches Krisenmanagement wichtig. Dafür ist ein holistischer Ansatz, der mit einem strukturierten Risikomonitoring und dem Aufbau geeigneter Prozesse beginnt, unabdingbar", kommentiert Markus Epner , Head of Academy bei F24.