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Deutsche Werbeausgaben: Interaktiv-Dienstleister treiben Wachstum an
17.04.2012 Das Internet treibt das Werbewachstum in Deutschland an: Zum einen erhöhen Interaktiv-Dienstleister ihren Werbedruck von allen Branchen am stärksten. Zum anderen wachsen die Umsätze mit Online-Werbung deutlicher als in allen anderen Medien, stellt Marktforscher Nielsen fest.
Ausgaben nach Branchen: Interaktiv-Dienstleister treiben die Investitionen an
Den höchsten absoluten Zuwachs des Werbedrucks mit einem Plus von 48 Millionen Euro verzeichneten einmal mehr die Online-Dienstleistungen. Google als werbestärkstes Unternehmen der Branche stockte seinen Etat für das Quartal um 5,2 Prozent auf rund 15,7 Millionen Euro auf. Eine ähnliche absolute Größenordnung erreichte das Hotelbuchungsportal Trivago , das seinen Etat um mehr als 10 Millionen Euro erhöhte. Einen weiteren deutlichen Zuwachs gab es bei Videoportalen und Lieferdiensten.Die Handy- und Smartphonehersteller erhöhen ihre Werbe-Etats um einen zweistelligen Millionenbetrag auf fast 40 Millionen Euro. Für gut ein Viertel dieses Werbedrucks zeichnet dabei alleine Apple mit dem iPhone verantwortlich, gefolgt von Samsung und Nokia . Weitere 5,6 Millionen Euro investierte Apple in die Werbung für das iPad.
Pkw-Branche ist neue Nummer Eins bei den Spendings
Ansonsten löst die PKW-Branche die Handelsorganisationen als werbestärkste Branche ab. Sie steigerte ihren Werbedruck um gut 29 Millionen Euro auf rund 402 Millionen Euro. Die Handelsorganisationen reduzierten ihren Werbedruck um rund 30 Prozent auf 340 Millionen Euro. Perspektivisch dürften die Handelsunternehmen ab dem zweiten Quartal wieder verstärkt investieren, da sportliche Großereignisse wie die Fußball-Weltmeisterschaft und die Olympischen Spiele anstehen.Ausgaben nach Medien: Internetwerbung ist Wachstumsprimus - düstere Zeiten für Print
Die höchste Zuwachsrate unter den Above-the-line-Medien erzielte die Internetwerbung mit einem Plus von 14,6 Prozent beziehungsweise 78 Millionen Euro. Vom Wachstum der Internetwerbung profitieren dank ihrer Onlinepublikationen auch Printmedienverlage, so dass deren Werbebilanz insgesamt besser aussehen dürfte als die Entwicklung im Printbereich zunächst vermuten lässt.Denn hier sieht es für Print eher düster aus: Hart trifft es Publikumszeitschriften (-3,7 Prozent) sowie Zeitungen (-3,8 Prozent).
Die Medien im Bereich Out of Home (Plakat, Transport Media und At-Retail-Media) mussten mit einem Rückgang von insgesamt 4,2 Prozent die höchste Verlustrate verbuchen.
Auf absoluter Basis verzeichnete nur das Fernsehen einen höheren Zuwachs als das Internet (184 Millionen Euro). Und auch bei relativer Betrachtung bleibt für die Fernsehwerbung ein überproportionales Plus von 7,7 Prozent. Knapp 22 Millionen Euro (6,6 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum flossen in die Radiowerbung. Die Kinowerbung konnte eine Zuwachsrate von 4,3 Prozent verbuchen.
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