Zum Dossier 'Temu-Strategie'
Weiterbildung kommt zu wenig bei Mitarbeitenden an
02.03.2023 Betriebliche Weiterbildung wird aktuell immer mehr zum Werkzeug, um Arbeitgeber attraktiver zu machen. Die neue Rolle kollidiert jedoch mit Strategie- und Kommunikationsdefiziten sowie mit dem traditionellen Selbstverständnis des HR-Managements als Partner der Führungskräfte: Mitarbeitende werden so zu Stiefkindern von Learning & Development.
Lernen und Weiterbildung stehen in enger Verbindung zur Situation auf den enger werdenden Arbeitsmärkten. 73 Prozent der befragten HR-Verantwortlichen stimmen dem Statement zu "Wenn wir nicht in Weiterbildung und berufliche Weiterentwicklung investieren, dann können wir die benötigten Talente nicht für uns gewinnen und an uns binden." 43 Prozent der HR-Verantwortlichen finden allerdings, in ihrem Betrieb werde zu wenig Zeit in Schulung und Entwicklung investiert. Nur 44 Prozent der HR-Verantwortlichen berichten, dass in ihren Unternehmen Mitarbeitenden ein Tag pro Monat für Weiterbildung zur Verfügung steht.
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Jetzt Mitglied werdenDie Talente haben zum Teil eigene Motive, um an Weiterbildungsangeboten teilzunehmen: Zwar tun dies 47 Prozent der Führungskräfte und 45 Prozent der Mitarbeitenden, damit sie ihre Funktion besser ausüben zu können. 35 Prozent der Führungskräfte und 34 Prozent der Mitarbeitenden bilden sich weiter, um für den Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. 39 Prozent der Führungskräfte beschäftigen sich jedoch mit der eigenen Weiterbildung, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, bei den Mitarbeitenden ohne Führungsverantwortung sind es 32 Prozent. Hier zeigt sich ein Paradoxon: Weiterbildung soll Mitarbeitende binden, vier von zehn Führungskräften und ein Drittel der Mitarbeitenden nimmt aber an entsprechenden Maßnahmen teil, um die Chancen auf dem externen Arbeitsmarkt zu verbessern.