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Bankenstudie: Automation ist das neue Outsourcing
11.04.2017 Neun von zehn Instituten in Deutschland wollen bis 2019 so viele Abläufe wie möglich standardisieren, dass sie im Idealfall von Algorithmen übernommen werden können. Das genügt der Mehrheit der Banken allerdings nicht: Um zusätzlich Kosten zu senken, schnellen parallel die Investitionen für Outsourcing in die Höhe.
Über Softwareroboter lassen sich laut Studie bei stark standardisierten Abläufen bis zu 50 Prozent der Kosten eines Mitarbeiters eines Nearshore-Dienstleisters und bis zu 30 Prozent der Kosten eines Offshore-Mitarbeiters in China oder Afrika einsparen, so eine Markteinschätzung von Sopra Steria Consulting. Fortgeschrittene Einsatzfelder sind Compliance-Abteilungen mit komplexen Zuständigkeiten und das Risikomanagement. 87 Prozent der Institute wollen ihre Gesamtbanksteuerung und das Meldewesen an die Bankenaufsicht industrialisieren. Jeder zweite Entscheider sieht zudem Potenzial für eine automatisierte Prüfung von Firmenunterlagen, wenn es um die Bewilligung von Krediten geht.
Robotic Process Automation (RPA) entwickelt sich damit zur Ergänzung, teilweise sogar zur Alternative, zum Outsourcing. Trotz der neuen Möglichkeiten durch RPA: Das Auslagern von Prozessen und Tätigkeiten an hochspezialisierte Dienstleister bleibt ein wichtiges Instrument für die Banken, um zusätzlich Kosten zu senken. Und es wird noch wichtiger: Fast jede dritte Bank (29 Prozent) wird zum Beispiel neue Outsourcing-Maßnahmen im Zahlungsverkehr ergreifen - mehr als doppelt so viele wie bei der Befragung 2014. Jedes sechste Geldinstitut plant zudem, Teile des Wertpapiergeschäfts von Spezialisten erledigen zu lassen - ebenfalls Tendenz steigend. Ein Outsourcing von Compliance-Aufgaben steht dagegen nur bei jeder zehnten Bank auf der Agenda.
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