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Betrugsprävention: Banken sehen Nachholbedarf bei IT-Prozessen

28.12.2016 Eine große Mehrheit der deutschen Finanzinstitute setzt im Bereich Compliance auf IT-Unterstützung. Hinsichtlich des Automatisierungsgrads und der IT-gestützten Risikobewertung besteht jedoch noch Handlungsbedarf. Insbesondere Medienbrüche und manuelle Prozesse werden von Geldwäschebeauftragten kritisch gesehen. Dies geht aus einer aktuellen Studie des Quadriga-Instituts für Regulation und Management (QIRM) zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser hervor.

 (Bild: Adam Thomas/Flickr)
Bild: Adam Thomas/Flickr
Bild: Adam Thomas/Flickr unter Creative Commons Lizenz by
Laut der vorliegenden Erhebung greifen ausnahmslos alle Institute auf Instrumente zur Geldwäsche-Prävention zurück. Bei der konkreten Umsetzung der Vorgaben unterscheiden sich die Institute typenabhängig jedoch teils erheblich: Die Maßnahmen reichen von der reinen Implementierung gesetzlicher Vorhaben, über zusätzliche interne Richtlinien und Schulungen bis hin zu umfangreichen automatisierten Kontrollsystemen. Insgesamt greift eine große Mehrheit von 91 Prozent der insgesamt 22 befragten Banken und Finanzdienstleister dabei auf Softwareunterstützung zurück.

Uneinheitliche Bewertungssysteme führen zu Medienbrüchen

Große Unterschiede zeigen sich auch bei der Risikobewertung. Die für das individuelle Risikoprofil nötigen Daten stammen in aller Regel aus Kundenbestandssystemen und werden aufgrund unterschiedlicher Parameter bewertet. Während derartige Bewertungen bei 86 Prozent der Institute durch den zuständigen Mitarbeiter für Geldwäscheprävention erfolgt, wird dies in lediglich 77 Prozent der Fälle durch automatisierte Systeme gestützt. Nur bei 44 Prozent ist auch der jeweilige Kundenbetreuer mit in den Prozess eingebunden.

Doch auch die Systemunterstützung ist mitunter fehleranfällig. Insbesondere dort, wo die für die Bewertung relevanten Daten von Mitarbeitern manuell eingegeben werden. Zudem kommt für die IT-gestützte Risikoanalyse und -bewertung häufig unterschiedlichste Software zum Einsatz. Während sich gut die Hälfte der 22 Studienteilnehmer (53 Prozent) auf vorhandene Office-Produkte verlässt, haben hingegen 47 Prozent der Unternehmen hierfür Eigenentwicklungen im Einsatz. Weitere 53 Prozent setzen auf spezielle Compliance-Software (Mehrfachnennungen möglich).

Diese uneinheitlichen Bewertungssysteme führen in der Praxis zu vermehrten Medienbrüchen. Sowohl die Übertragung von Informationen aus manuell gepflegten Listen, als auch die Dateneingabe sowie die subjektive Bewertung der Ergebnisse durch Mitarbeiter bergen teils erhebliche Fehlerquellen. Insgesamt sehen daher etwa die Hälfte aller Befragten (53 Prozent) bei der Risikoanalyse- und -bewertung Bedarf für bessere IT-Unterstützung. Nur 19 Prozent erachten dies für nicht notwendig.
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