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Das werden die zehn wichtigsten App-Trends 2016
10.12.2015 Jedes Unternehmen, das eine App vertreibt, ist ein Publisher, und Apps sind nicht mehr wegzudenken, wenn es darum geht, zuverlässig Inhalte, Unterhaltung, Nutzen, Produktivität, Handel, Transport, und mehr zu liefern. Die wichtigsten zehn Apps-Trends 2016 haben die Analysten der App-Analyse-Firma App Annie zusammengefasst.
- Google Now on Tap: Besseres App-Erlebnis durch Deep-Linking
App Annie rechnet damit, dass bis Ende 2016 Android als Plattform für Entwickler 2016 deutlich an Attraktivität gewinnt. Der Grund: Die App-Indizierung und der (kosteneffiziente) Discovery über Google Now on Tap. Dies dürfte insbesondere für Start-ups mit geringen Ressourcen interessant werden und hilft Google dabei, mehr Android-priorisierende Entwickler zu gewinnen. Allerdings ist anzumerken, dass die kontextsensitive Suche per Now on Tap, die Google mit Android 6.0 Marshmallow eingeführt hat, (noch) nicht auf Smartphones mit deutscher Spracheinstellung funktioniert.
- E-Sports: Aufstrebende Umsatzquelle für Spiele Publisher
Für Spiele-Publisher sind mobile Spiele eine wachsende Umsatzquelle, da sie eine viel breitere Nutzergruppe erreichen als bei Konsolen- oder PC-Spielen. App Annie erwartet deshalb im nächsten Jahr eine gesteigerte Nachfrage nach mobilen Spielveranstaltungen mit Wettkampfcharakter oder mobilen E-Sports. Aufgrund von Veranstaltungssponsoring und Einnahmen über Ausstrahlungsrechte dürfte 2016 der Umsatz von Spiele-Publishern zusätzlich wachsen.
- Messaging: Kulturelle Einflüsse erhalten das Messaging-Gefälle
Kulturelle Unterschiede sind für das große Messaging-Gefälle zwischen Asien und dem 'Westen' verantwortlich. Denn in Asien werden per App-Messaging nicht nur Dialoge geführt, sondern auch Taxis bestellt, Offline bezahlt etc. Im Westen wird die Messaging-App praktisch nur in Reinform genutzt. Das will Facebook mit dem Ausbau seines Facebook Messengers ändern.
- Online-to-Offline (O2O) Services: Asien wappnet sich für Konsolidierungswelle
Die ECommerce-Strategie, die Interessenten über mobile Geräte oder Social Media in die stationären Geschäfte zu locken, auch Online-to-Offline-(O2O)- genannt, führte in der Vergangenheit zu einem zunehmenden Wettbewerb im Handel und steigenden Kosten für die Kundenakquise. Das gilt insbesondere für Asien, wo stark subventionierte Preise ein weit verbreitetes Instrument zur Kundengewinnung sind. Dies hatte bereits bis heute Konsolidierungen zur Folge - wie etwa den Kauf von FreeCharge durch das indische Snapdeal . App Annie rechnet für 2016 mit einer Konsolidierungswelle im O2O-Bereich - bis nur noch eine Handvoll der stärksten Akteure in jeder Region übrig bleiben.
- Produktivitäts-Apps: Neue Eingabemethoden regen Innovation an
Obwohl sich die CPU-Leistung von iPads und Tablets inzwischen gegenüber ihrem Markteintritt 2010 enorm verbessert hat, stieg die Zahl an Produktivitäts-Apps nicht im selben Maße. Der Anteil an iPad-Downloads hält sich laut App Annie auf dem Niveau von 2010. Für 2016 erwartet App Annie jedoch eine signifikante Download-Steigerung, weil etwa das iPad Pro einen größeren Bildschirm bietet.
- Finanzdienstleistungen: Privatkundenbanken mit 'Tod auf Raten' konfrontiert
Privatkundenbanken sind mit einem Tod auf Raten konfrontiert, weil inzwischen FinTech-Unternehmen die lukrativen Umsatzquellen der Branche für sich entdecken. Das hat einen Bedeutungsverlust von Banken zur Folge, die App Annie damit erklärt, dass diese FinTech-Apps sowohl auf iOS wie auch auf Google Play - dank größerer Transparenz, geringeren Transaktionskosten und erhöhtem Verbraucherbewusstsein - stark wachsen.
- TvOS: Second Screen ist auf dem Vormarsch
TvOS, die Apple TV-Software, bringt nun Apps von Drittanbietern auf den Apple TV. App Annie erwartet, dass Spiele- und Videostreaming-Apps 2016 führen und der große Bildschirm höhere Umsätze pro App und Nutzer bringt. Der wichtigste Vorteil des Apple TV könnte laut den Analysten darin liegen, das Smartphone - und in geringerem Maße das Tablet - dauerhaft als Second Screen zu etablieren.
- YouTube Red: Katalysator für Indie Longform Inhalte
YouTube Red ist der Versuch, eine neue Kostenstruktur für die TV-Nutzung einzuführen, indem Originalserien und Filme gemeinsam mit YouTube-Stars produziert werden. Darin sieht App Annie eine Chance für neue Wege im Fernseh-Bereich. Schließlich begrenzten bisher hohe Kosten und die Risiken bei der Angebotserstellung von originalen Premiuminhalten für TV das sogenannte Cord Cutting, also den Umstieg der Nutzer von Kabelverträgen aufs Internet.
- Wearables: Achten Sie auf branchenspezifische und Unternehmensanwendungen
Die App-Entwicklung für Wearables wie Smartwatches ist für Entwickler eine besondere Herausforderung, weil für kleine Displays und kurze Interaktionszeiten entwickelt werden muss. Deshalb stellt App Annie den Trend fest, dass sich die App-Entwicklung auf diesem Feld auf bestimmte Kategorien bzw. Branchen verteilt. Für App-Entwickler dürfte 2016 eine branchenspezifische Fokussierung auf Fitness- und Gesundheitsüberwachungs-Apps rentabel sein.
- Augmented und virtuelle Realität (AR/VR): Wichtige Content Player treiben die Erstanwendung voran
AR und VR steigern das Spiele-Erlebnis. Die erwarteten Veröffentlichungen - Facebooks Oculus Rift, Samsungs Gear VR oder Microsoft HoloLens - künden von den ersten AR- und VR-Plattformen. Große Publisher wie Google und die New York Times unterstützen diesen Trend zur virtuellen Wirklichkeit in ihren Produkten. Anstehende Titel wie Pokemon Go weisen ebenfalls in diese Richtung: Im Jahr 2016 werden noch mehr Content-Player in Richtung AR und VR denken und agieren.