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Autonome Autos: Manager wollen Pflicht-Übermittlung von Fahrzeugdaten

09.09.2015 Die Mehrzahl der Automobilmanager geht davon, dass in wenigen Jahren flächendeckend selbstfahrende Autos und vernetzte Sicherheitssysteme eingeführt werden. Die Datenweitergabe soll gesetzlich verpflichtend werden.

 (Bild: Deutsche Telekom)
Bild: Deutsche Telekom
Die große Mehrheit der deutschen Automobilmanager geht davon aus, dass schon in wenigen Jahren Autos autonom fahren und unter einander kommunizieren werden. Sie schätzen die rechtlichen Hürden dafür höher ein, als die technologischen. Allerdings glauben sie mehrheitlich auch, dass in wenigen Jahren nicht nur die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen sind, sondern sind auch für eine Verpflichtung zur Herausgabe von sicherheitsrelevanten Daten. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung, der der Branchenverband Bitkom zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser unter 100 Geschäftsführern und Vorständen aus dem Automobilsektor durchgeführt hat.

Demnach geht jedes zweite Unternehmen (48 Prozent) davon aus, dass sich selbstfahrende Autos bereits in 15 Jahren in der Breite durchgesetzt haben werden. Zwei Prozent denken sogar, das wird schneller der Fall sein. 15 Prozent erwarten den Durchbruch für das autonome Fahren in 20 Jahren. 29 Prozent schätzen, es dauert 25 Jahre oder länger. Nur sechs Prozent sind der Meinung, dass sich autonomes Fahren nie in der Breite durchsetzen wird.

Skeptischer sind dagegen die Verbraucher: Nur jeder dritte Deutsche steht einer anderen Bitkom-Umfrage selbstfahrenden Autos aufgeschlossen gegenüber. Und auch die Politik hinkt hinterher. Obwohl die technologische Entwicklung bereits weit fortgeschritten ist und die großen Kfz-Hersteller sowie mehrere Internetkonzerne derzeit intensiv an autonomen Fahrzeugen forschen, "müssen noch zahlreiche offene Fragen rund um die Zulässigkeit, den Datenschutz, die Haftung und die Versicherung geklärt werden", kritisierte Bitkom-Präsident Thorsten Dirks.

Insgesamt zeigt die Befragung, dass die Digitalisierung das Autofahren von Grund auf verändern und neue Formen der Mobilität hervorbringen wird. Die deutsche Automobilbranche steht diesem Wandel mit großer Mehrheit positiv und selbstbewusst gegenüber. Dabei sehen die Befragten aber auch eine Reihe von Innovationshemmnissen. Die Ergebnisse der Studie im Einzelnen:

Auto wird vernetzt

Das Auto wird im Zuge der Digitalisierung technisch mit dem Smartphone verschmelzen. Dieser Aussage stimmen 92 Prozent der Befragten zu. Die Vernetzung mit dem Smartphone erlaubt es zum Beispiel, Türen aus der Ferne zu verriegeln oder Informationen zum Tankstand per App abzurufen. 91 Prozent meinen zudem, dass Autos Teil des digitalen Lebensgefühls werden.

Das Auto der Zukunft ist eingebunden in intelligente Verkehrsnetze. Innerhalb dieser Netze kommuniziert es mit anderen Autos und der Infrastruktur. Auf diese Weise können Verkehrsflüsse effizienter gestaltet, Staus und Unfälle vermieden werden. So wird ein Auto beispielsweise innerhalb von Millisekunden benachrichtigt, wenn ein vorausfahrender Wagen einem anderen aufgefahren ist, so dass es automatisch bremsen kann.

Sicherheit geht vor

86 Prozent der Befragten sind entsprechend der Ansicht, dass es in zehn Jahren dank vernetzter Sicherheitssysteme deutlich weniger Verkehrsunfälle geben wird. Ebenfalls 87 Prozent meinen, dass für Neufahrzeuge viele sicherheitsrelevante Funktionen, die auf vernetzten Systemen beruhen, gesetzlich verpflichtend sein werden. Ein Beispiel dafür ist das geplante E-Call-System in der EU. Ab 2018 sollen alle Neufahrzeuge mit einem Notrufsystem ausgerüstet werden. Sensoren im Wagen erkennen einen Unfall und melden Informationen wie den genauen Standort automatisch an eine Notrufzentrale. Ziel ist es, schneller an den Unfallort zu kommen und damit Leben zu retten.

Verpflichtung zur Datenherausgabe gewünscht

Voraussetzung für das Funktionieren intelligenter Verkehrsnetze ist, dass das Fahrzeug Daten sendet, beispielsweise zu seinem Standort oder seiner Geschwindigkeit. Laut der Umfrage sind 85 Prozent der Befragten für eine gesetzliche Verpflichtung zur Bereitstellung von Fahrzeugdaten zur intelligenten Verkehrslenkung. Dabei wollen 55 Prozent diese Verpflichtung nur für anonymisierte Daten, 30 Prozent generell für alle Verkehrsdaten.

Nur 15 Prozent sind grundsätzlich gegen eine solche gesetzliche Verpflichtung. "Intelligente Verkehrsnetze sind der Schlüssel zur Bewältigung des Verkehrsaufkommens der Zukunft und zur Reduzierung von Unfällen", so Dirks. Deshalb sei es wichtig, eine offene Diskussion darüber zu führen, welche Daten für diese Zwecke in welcher Form erhoben und verarbeitet werden können und wie sie geschützt werden müssen.

Neue Ansprüche an neue Autos

Im Zuge des Wandels hin zum vernetzten und autonomen Fahren verändern sich auch die Kriterien, die Verbraucher in zehn Jahren, also im Jahr 2025, beim Autokauf anlegen. Jeder der Befragten (100 Prozent) ist der Meinung, dass der Internetzugang als Kaufkriterium wichtiger wird. 96 Prozent sagen, dass Verbraucher künftig verstärkt darauf achten, dass die Benutzeroberfläche im Cockpit mit den gängigen Smartphone-Betriebssystemen kompatibel ist. 93 Prozent denken, dass ein vernetztes Entertainmentsystem als Kaufkriterium bedeutender wird. Wichtiger werden außerdem Fahrassistenzsysteme wie die Einparkhilfe (88 Prozent), Umwelteigenschaften (85 Prozent), neue Dienste, etwa für Verkehrshinweise auf der Grundlage von Car-to-Car-Kommunikation (84 Prozent), alternative Antriebe zum Verbrennungsmotor (80 Prozent) und ins Fahrzeug integrierte Navigationsdienste (77 Prozent).

Industrie begreift Wandel als Chance ...

Eine überwältigende Mehrheit der befragten Unternehmen steht dem derzeitigen Wandel positiv gegenüber: 97 Prozent betrachten die Digitalisierung als Chance, nur ein verschwindend geringer Teil als Risiko (3 Prozent). Zugleich sind sich die Befragten der damit einhergehenden veränderten Wettbewerbssituation bewusst: Jeder Zweite (54 Prozent) sieht große Unternehmen der Digitalbranche als "sehr starke" oder "eher starke" Konkurrenz für disruptive Neuentwicklungen im Automobilsektor.

Das größte Hemmnis ist aus Sicht der Experten die derzeit noch fehlende Regulierung von Haftungsfragen zum automatisierten beziehungsweise autonomen Fahren. 83 Prozent sagen, dass dadurch Innovationen verhindert werden. So sei beispielsweise unklar, ob womöglich ein Software-Zulieferer für einen Unfall rechtlich in die Pflicht genommen werden kann. 82 Prozent der Befragten finden zudem, dass die öffentliche Hand zu wenig in die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur investiert.

65 Prozent sehen sich selbst in der Pflicht und meinen, dass die deutschen Autobauer zu stark an ihren traditionellen Geschäftsmodellen hängen. 60 Prozent sagen, es fehlen in den Unternehmen Spezialisten mit IT-Kenntnissen. 52 Prozent sind der Ansicht, dass das deutsche Verkehrsrecht Innovationen verhindert und 44 Prozent glauben, dass Autofahrer gegenüber Innovationen im Automobilbereich skeptisch sind.

... und sieht sich gut gerüstet.

Ein Großteil der befragten Unternehmen ist trotz dieser Hemmnisse optimistisch, was die künftige internationale Stellung der deutschen Automobilindustrie angeht. 64 Prozent gehen davon aus, dass die deutsche Automobilbranche in zehn Jahren im internationalen Vergleich beim Thema Digitalisierung in der Spitzengruppe liegen wird. 22 Prozent glauben sogar, dass sie weltweit führend sein wird. Nur 9 Prozent sehen die deutsche Automobilbranche beim Thema Digitalisierung künftig lediglich im Mittelfeld, 6 Prozent erwarten, dass sie unterdurchschnittlich oder abgeschlagen sein wird.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 100 Geschäftsführer bzw. Vorstandsmitglieder von Unternehmen der Automobilbranche ab 20 Mitarbeitern befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.
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