Zum Dossier 'Temu-Strategie'
Deutsche Unternehmen geben sich eine Drei im Fach "Digitales"
02.04.2020 Die deutsche Wirtschaft sieht vor allem Chancen in der Digitalisierung. Aber: Nur jedes vierte Unternehmen investiert in digitale Geschäftsmodelle.
Zugleich wächst der Anteil derjenigen, die Deutschland im Mittelfeld (von 47 auf 51 Prozent) oder unter den Nachzüglern (von 18 auf 21 Prozent) verorten. Unverändert halten vier Prozent die deutsche Wirtschaft für digital abgeschlagen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 603 Unternehmen aller Branchen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom .
Nur jede zehnte Firma hat Angst vor Digitalisierung
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Jetzt Mitglied werdenWer früh digitalisiert hat, ist im Vorteil
Die Unternehmen reagieren damit auch auf einen starken Wettbewerbsdruck. So sagen jeweils 6 von 10 Unternehmen, dass Wettbewerber aus der Internet- und IT-Branche (64 Prozent) bzw. aus anderen fremden Branchen (61 Prozent) auf ihren Markt drängen. Zugleich gibt rund jedes zweite Unternehmen (48 Prozent) an, dass Wettbewerber aus der eigenen Branche, die frühzeitig auf Digitalisierung gesetzt haben, ihnen nun voraus seien. Vor einem Jahr sahen das erst 42 Prozent so, vor zwei Jahren sogar nur 37 Prozent.Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.
Jetzt Mitglied werdenDrei Viertel der Unternehmen haben inzwischen eine Digitalstrategie
Nur jedes vierte Unternehmen (24 Prozent) hat zu Jahresanfang geplant, gezielt in die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle zu entwickeln. Ähnlich viele (23 Prozent) haben dies zumindest im vergangenen Jahr getan, wollen aber 2020 nicht nachlegen. Jedes dritte Unternehmen (33 Prozent) hat zuletzt 2018 oder früher solche Investitionen getätigt - und 14 Prozent haben dafür noch nie Geld in die Hand genommen.Die Investitionszurückhaltung ist auch deshalb überraschend, weil die Unternehmen digitalen Technologien eine immer größere Bedeutung zuschreiben. So geben 90 Prozent an, dass Big Data und Datenanalyse von sehr großer oder eher großer Bedeutung für die künftige Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen seien, vor einem Jahr waren es erst 83 Prozent. Dahinter rangieren das Internet of Things mit 81 Prozent (2019: 79 Prozent) und 3D-Druck mit 72 Prozent (2019: 68 Prozent). Deutliche Anstiege gibt es auch bei autonomen Fahrzeugen von 57 auf 68 Prozent und bei Künstlicher Intelligenz von 60 auf 67 Prozent.
Dieser allgemeinen Einschätzung hinkt der Einsatz der Technologien in den Unternehmen immer noch hinterher, obwohl ihre Verbreitung weiter zunimmt. So geben 62 Prozent an, Big Data oder Datenanalyse einzusetzen oder den Einsatz zu planen oder zu diskutieren (2019: 59 Prozent). Auf 3D-Druck setzen 51 Prozent (2019: 43 Prozent), auf das Internet of Things 49 Prozent (2019: 44 Prozent) und Virtual und Augmented Reality 35 Prozent (2019: 32 Prozent). Den größten Sprung macht Künstliche Intelligenz von 12 auf nun 28 Prozent. Unverändert stagniert die Blockchain-Technologie bei 6 Prozent.