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Brand Safety

Musk verkündet "Generalamnestie" für gesperrte Twitterkonten - Werbeindustrie bleibt draußen

25.11.2022 Twitter-Besitzer Elon Musk hat nach einer Nutzerabstimmung angekündigt, verbannte Accounts in der kommenden Woche grundsätzlich wieder freischalten zu wollen. Im Videopodcast analysiert Media-Experte Thomas Koch, wie es weitergehen wird: "Seinen Krieg gegen die Werbetreibenden hat Elon Musk schon verloren."

 (Bild: Pxhere CC0)
Bild: Pxhere CC0
»Das Volk hat gesprochen. Nächste Woche beginnt die Amnestie«, schrieb Musk in einem Tweet. Das werde für eine weitere Flut von Hate-Speech, Fake-News und Verunglimpfung sorgen, so Sicherheitsexperten. Bereits Anfang November hatten Werbeunternehmen begonnen, ihre Kampagnen zu pausieren, aus Angst vor einem toxischen Umfeld für ihre Kampagnen. Twitters Neu-Eigner Elon Musk hatte daraufhin großen Werbetreibenden mit einer Boykottkampagne gedroht.

"US-amerikanische Mediaplaner sind viel sensibler, was Brand Safety angeht, als die deutschen Marketingverantwortlichen", hatte Media-Legende und Viel-Twitterer     Thomas Koch     bereits Anfang November bei ONEtoONE den sich verschärfenden Konflikt zwischen Werbebranche und dem politisch rechtslibertär verorteten Elon Musk kommentiert.

Die erratischen Aktionen von Twitter     durch den Chef von Tesla     bei seiner 44-Milliarden-Übernahme und danach ("30 Dollar für den blauen Haken?" "Nein, nur acht Dollar, dafür weniger Werbung anzeigen?" "Nein, Twitter komplett kostenpflichtig?") haben verheerende Auswirkungen auf Twitters Anzeigengeschäft: Volkswagen     will vorerst keine bezahlten Spots mehr auf der Plattform schalten. Als Grund nannten die Wolfsburger die Ankündigung des Kurznachrichtendienstes, Richtlinien für die Platzierung solcher Inhalte zu überarbeiten. Der VW-Konzern habe jetzt "seinen Marken empfohlen, ihre bezahlten Aktivitäten auf der Plattform bis auf Weiteres zu pausieren", hieß es. Das sei allerdings kein endgültiger Werbestopp für Audi    , Lamborghini    , Bentley    , Porsche     und Ducati    : "Wir beobachten die Situation genau und werden je nach Entwicklung über die nächsten Schritte entscheiden."

Auch der US-Rivale General Motors     hat diesen Schritt angekündigt, ebenso wie Mondelez     mit Oreo     und Ritz    , der Pharmakonzern Pfizer     und die Agenturholdings IPG     und Havas    . Auch United Airlines     will ihre Werbeausgaben auf Twitter einstellen    .

Über den Krieg von Elon Musk gegen die Werbeindustrie und deutsche Marketingverantwortliche, denen Brand-Safety am Arsch vorbeigeht: Thomas Koch und Joachim Graf im UNCUT-Videopodcast




Der Milliardär hatte wiederholt einen Mangel an Redefreiheit bei Twitter kritisiert, aber zuletzt versucht die Wogen zu glätten, indem er betonte, dass die Inhalte-Regeln der Plattform weiterhin gelten (was wiederum die ihn bisher als Heilsgestalter feiernde US-Rechten dazu brachte, ihn als Verräter zu brandmarken    ).

Der Twitter-Eigner (der erst die Hälfte seiner 7.500 Mitarbeiter per Massenentlassung auf die Straße setzte, dann am gestrigen Montag versuchte, ein paar wichtige Mitarbeitende wieder zurückzuholen und mittlerweile gesagt bekommen hat, dass Massenentlassungen auch in den USA illegal sind) hatte mit einem Tweet den Vorschlag eines rechten Lobbyisten aufgegriffen, er solle die WerbekundInnen nennen, "damit wir sie mit einem Gegenboykott belegen können". Musk schrieb in einer Antwort    : "Danke. Ein thermonukleares Benennen und Schämen ist exakt das, was passieren wird, wenn das nicht aufhört."

"Marketingverantwortliche müssen lernen, endlich Verantwortung zu übernehmen."
(Thomas Koch, Media-Legende, DOOH-Consulting)
Thomas Koch, Media-Legende, DOOH-Consulting (Bild: Thomas Koch)
Bild: Thomas Koch

Dass Twitter das Brand-Safety-Problem für Werbetreibende verschärft, machte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte    , Volker Türk , deutlich. Er forderte Musk auf, die Menschenrechte auf dem Kurznachrichtendienst zu schützen. Dass fast alle ExpertInnen für Menschenrechte und Ethik bei Twitter gefeuert     wurden, seien "kein ermutigender Auftakt", schrieb er in einem offenen Brief. Twitter solle vielmehr Verantwortung übernehmen, um Desinformation und Verhetzung zu bekämpfen.

Im Videopodcast spricht Thomas Koch über die drohende Insolvenz von Twitter und empfiehlt Marketing- und Werbeverantwortlichen, ihre Werbebudgets für das Musk-Netzwerk erst einmal einzufrieren: "Die Werbeindustrie braucht Twitter nicht, schon gar nicht in Deutschland. Es gibt für alles eine Alternative."

Er zeigt sich vor allem bedrückt darüber, dass deutsche Marketingverantwortliche keine Verantwortung dafür übernehmen, was sie mit ihren Werbegeldern anrichten. Eine Ausnahme mag er für die Werbeverantwortlichen bei Volkswagen machen: "Hier sind alle sehr sensibilisiert und engagiert, was das Thema Brand-Safety angeht." Immerhin mal eine gute Nachricht.

Der Videopodcast mit Thomas Koch wurde ursprünglich am 7. November 2022 erstmals veröffentlicht.

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