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Ein Drittel mehr Roboter als vergangenes Jahr

19.10.2018 Der weltweite Absatz von Industrie-Robotern erreichte 2017 einen neuen Rekord von 381.000 ausgelieferten Einheiten - ein Plus von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit stieg der Jahresabsatz von Industrie-Robotern in den vergangenen fünf Jahren um 114 Prozent (2013-2017). Der Verkaufswert kletterte um 21 Prozent auf einen neuen Höchststand von 16,2 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu 2016. Deutschland ist der fünftgröße Markt der Welt.

 (Bild: bosch.de)
Bild: bosch.de
Das ist das Ergebnis des World Robotics Report 2018 der International Federation of Robotics (IFR zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser . Wie die IFR-Prognose zeigt, wird die jährliche Anzahl der Industrie-Roboter, die an die Fabriken der Welt ausgeliefert werden im Jahr 2021 etwa 630.000 Einheiten erreichen.

Preview von Jährlicher Umsatz mit Robotern 2009-2021 weltweit

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  • China hat seine führende Position als nachfragestärkstes Land mit einem Marktanteil von 36 Prozent der weltweiten Lieferungen 2017 deutlich ausgebaut. Mit einem Absatz von rund 138.000 Industrie-Robotern (2016-2017: +59 Prozent) lag das Absatzvolumen des Landes über dem Gesamtabsatz von Europa und Amerika zusammengerechnet (112.400 Einheiten). Ausländische Roboterlieferanten steigerten ihren Absatz um 72 Prozent auf 103.200 Einheiten. Dazu zählen auch Roboter, die von internationalen Herstellern in China vor Ort produziert wurden. Erstmals erzielten ausländische Roboterlieferanten 2017 eine größere Wachstumsrate als chinesische Hersteller. Der Inlandsmarktanteil chinesischer Roboterhersteller reduzierte sich von 31 Prozent im Jahr 2016 auf 25 Prozent im Jahr 2017.

  • Japan ist das in der Fertigung von Industrie-Robotern weltweit führende Land. Nippons Hersteller lieferten 2017 einen Anteil von 56 Prozent des globalen Lieferumfangs. Die Exportquote stieg um 45 Prozent (2016-2017) - die Zielmärkte der japanischen Hersteller waren Nordamerika, China, Südkorea und Europa. Der Roboterabsatz in Japan stieg um 18 Prozent auf 45.566 Einheiten - der zweithöchste jemals in Japan erzielte Wert. Nur im Jahr 2000 wurden mit 46.986 Einheiten noch mehr Roboter abgesetzt.

  • Die Fertigungsindustrie Südkoreas verzeichnet die mit Abstand höchste Roboterdichte der Welt - mehr als das Achtfache des globalen Durchschnitts. Im Jahr 2017 sank der Roboterabsatz jedoch um 4 Prozent auf 39.732 Einheiten. Haupttreiber dieser Entwicklung war die Elektro-/Elektronikindustrie - in der Branche sanken die Roboterinstallationen im Jahr 2017 um 18 Prozent. Im Vorjahr hatten die Installationen von Industrie-Robotern mit 41.373 Einheiten einen Höhepunkt erreicht.

  • Die Roboterinstallationen in den USA stiegen 2017 zum siebten Mal in Folge auf einen neuen Höchststand und erreichten 33.192 Einheiten. Das sind 6 Prozent mehr als 2016. Seit dem Jahr 2010 ist der Trend zur Automatisierung der Produktion anhaltender Wachstumstreiber in allen US-Fertigungsindustrien. Ziel dieser Automatisierungsinvestitionen ist es, die US-Wirtschaftszweige sowohl auf dem inländischen als auch dem globalen Markt zu stärken.

  • Deutschland ist der fünftgrößte Robotermarkt weltweit und die Nummer eins in Europa. 2017 stieg die Zahl der verkauften Roboter um 7 Prozent auf den neuen Allzeit-Rekord von 21.404 Einheiten (2016: 20.074 Einheiten). Zwischen 2014 und 2016 hatte der jährliche Absatz von Industrie-Robotern bei rund 20.000 Einheiten stagniert.

Industrieroboter spielen eine Schlüsselrolle in Fertigungsindustrie und Industrie 4.0. Inzwischen werden sie mit zahlreichen Spitzentechnologien weiterentwickelt. Dazu zählen industrielle Bildverarbeitung, Machine Learning, Fehlerprognosen unter Verwendung von KI oder neuen Konzepten der Mensch-Maschine-Kollaboration. Diese Technologien werden dazu beitragen die Einsatzgebiete der Roboteranwendung zu erweitern, so der IFR.

Aus der Automobilindustrie kommt mit einem Marktanteil von 33 Prozent an den gesamten Lieferungen im Jahr 2017 weltweit nach wie vor die größte Roboternachfrage. - Der Absatz stieg um 22 Prozent. Die Herstellung von Pkw ist in den letzten zehn Jahren zunehmend komplexer geworden: Ein beträchtlicher Teil der Produktion erfordert Automationsprozesse mit Robotern. Hersteller von Hybrid- und Elektroautos verzeichnen eine verstärkte Nachfrage nach vielfältigeren Fahrzeugmodellen, ebenso wie die traditionellen Automobilhersteller. Dazu kommen Herausforderungen, die Klimaziele für 2030 zu erreichen und künftig eine größere Zahl an Neuwagen als emissionsarme und emissionsfreie Fahrzeuge zu liefern.

Künftig werden die Automobilhersteller auch in kollaborative Anwendungen für die Endmontage und Endbearbeitung investieren. Automobilzulieferer auf zweiter Ebene (Second-Tier) - darunter viele kleine und mittlere Unternehmen - stellen weniger schnell auf eine vollständige Automatisierung um. Es ist aber damit zu rechnen, dass sich dies ändert, da Roboter immer kleiner, flexibler, einfacher zu programmieren und kostengünstiger werden.

Die Elektro-/Elektronikindustrie hat aufgeholt: Der Absatz stieg um 33 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 121.300 Einheiten - das entspricht einem Anteil von 32 Prozent am Gesamtangebot im Jahr 2017. Hinter dem Anstieg steht eine steigende Nachfrage nach Elektronik-Produkten und der anziehende Bedarf an Batterien, Chips und Displays. Die Notwendigkeit, in der Produktion zu automatisieren treibt die Nachfrage an: Roboter schaffen es sehr kleine Teile mit hoher Geschwindigkeit und Präzision zu bearbeiten, so dass die Elektronikhersteller gleichzeitig ihre Qualität sichern und die Produktionskosten optimieren können. Das wachsende Angebot an smarten End-Effektoren und Bildverarbeitungstechnologien erweitert zudem die Anwendungen, die Roboter bei der Herstellung von Elektronikprodukten übernehmen können.

Die Metallindustrie (einschließlich Industriemaschinen, Metallprodukten und Basismetallindustrie) befindet sich im Aufschwung. Der Marktanteil erreichte 10 Prozent des weltweiten Absatzvolumens an Industrieroboters Industrierobotern mit einem außergewöhnlichen Absatzwachstum von 55 Prozent im Jahr 2017. Analysten prognostizieren für 2018 ein Nachfragewachstum bei Metallen. Insbesondere der Bedarf an Kobalt und Lithium, die in Elektroautobatterien verwendet werden, bewegt sich weiterhin auf hohem Niveau. Große Metallunternehmen und Hersteller von Metallerzeugnissen setzen aktuell Industrie-4.0-Strategien zur Automatisierung um und setzen dabei auch auf Robotik, um Kosteneffizienz zu erzielen und schnell auf Nachfrageänderungen reagieren zu können.

Weltweit ist der neue Durchschnitt der globalen Roboterdichte in der Fertigungsindustrie auf 85 Einheiten je 10,000 Beschäftigten gestiegen (2016: 74 Einheiten). Nach Regionen aufgeschlüsselt, beträgt die durchschnittliche Roboterdichte in Europa 106 Einheiten, in Amerika 91 und in Asien 75 Einheiten.
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