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Risikobarometer Banken: Welche Geschäftsbereiche sie in Zukunft noch dominieren können

27.08.2014 Den Banken geht es wie dem Offlinehandel. Das Internet, innovative Start-ups und Social Media leiten langsam ihr Sterben ein - zumindest wenn man den düsteren Prognosen glaubt, die durchs Netz geistern. iBusiness hat die These der klassischen Bankenwirtschaft auf den Prüfstand gestellt und die kritischsten Geschäftsbereiche identifiziert.

 (Bild: Franco Folini)
Bild: Franco Folini
Bild: Franco Folini unter Creative Commons Lizenz by-sa
Ohne Blessuren werden die Banken nicht davonkommen (Bild:  Ken Teegardin/Flickr)
Bild: Ken Teegardin/Flickr
Bild:  Ken Teegardin/Flickr unter Creative Commons Lizenz by-sa
Ohne Blessuren werden die Banken nicht davonkommen

HANDLUNGSRELEVANZ

 
Operativ
Strategisch
Visionär
Technik
Medien
Wirtschaft
 
heute
morgen
übermorgen
Die iBusiness-Handlungsmatrix zeigt, wie langfristig die vorgestellten Aufgaben angegangen werden müssen.
Was zu tun ist:
Heute: Den Kunden bei allen Produkten und Services ins Zentrum stellen
Morgen: Geschäftsprozesse auf allen Ebenen digitalisieren und web- und Social-Media-fähig machen
Übermorgen: Transparentes Wertesystem implementieren, das das Vertrauen der Kunden stärkt
Die FinTech-Branche boomt. Rund 3.500 finanzaffine Tech-Start-ups gibt es weltweit und sie machen den alteingesessenen Banken das Leben schwer. Dank sozialen Konzepten, mobilen Apps und Onlineangeboten treffen sie - im Gegensatz zur Filialbank - den Zeitgeist der Menschen.

"Das Internet ist dabei der Durchlauferhitzer, es bringt neue Geschäftsmodelle hervor, macht gleichzeitig alle Angebote vergleichbar und damit den Markt extrem transparent", beobachtet Gerrit Seidel‘Gerrit Seidel’ in Expertenprofilen nachschlagen , CEO der Sofort AG zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser . Ein weiterer Katalysator für die wachsende Online-Finanzbranche ist das schwächelnde Vertrauen der Anleger in ihre Banken, unter anderem weil sie die individuelle Kundenansprache vernachlässigen.

Die Finanzinstitute hinken der Transformation hin zu digitalen Banken, die den Kunden in den Mittelpunkt stellen, hinterher. Ihnen droht der Bedeutungsverlust, wenn sich immer mehr Kunden von ihnen abwenden und alternative Services von jungen, internetaffinen Finanzunternehmen nutzen. Onlinemedien wie Handelsblatt.de zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser oder die Internet World Business zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser haben den Banken bereits den Tod prophezeit. Autoren, Experten und Studien diskutieren darüber, wie groß die Bankenkrise ausgelöst durch das veränderte Nutzungsverhalten des Anlegers wirklich ist. iBusiness hat die Finanzbranche sowie das Gefahrenpotenzial der einzelnen Geschäftsfelder von klassischen Banken analysiert und daraus eine gute und eine schlechte Nachricht abgeleitet: Die gute: Nur zwei der Geschäftsfelder der Banken sind akut gefährdet (Gefahrenstufe heiß); aber die schlechte: Kein Geschäftsfeld ist gar nicht betroffen (Gefahrenstufe kalt).

Die Bankenkrise lässt sich nicht wegreden


Gerrit Seidel, Sofort AG (Bild: Sofort AG)
Bild: Sofort AG
Gerrit Seidel, Sofort AG

Unbestritten ist, dass die klassischen Banken mit den Veränderungen am Markt zu kämpfen haben. Angesichts der Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser muss man sogar von einer Konsolidierung sprechen: Im Jahr 2013 wurden ganze 269 Banken in Europa geschlossen oder fusioniert. Damit schrumpft der Markt um vier Prozent. Auch in Deutschland ändert sich der Bankensektor. Hier meldet die EZB im Jahresvergleich einen Rückgang um 31 Finanzinstitute. Ähnlich schnell schrumpfen die Filialnetze der Banken. In Deutschland wurden zwischen 2003 und 2013 rund zwölf Prozent der Filialen, insgesamt mehr als 4.500 geschlossen, besagt eine Studie zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser von KFW Economic Research.

Der offensichtlichste Grund für diese Entwicklung sind Kosteneinsparungen vor allem für Immobilien und Personal. Es werden dadurch Überkapazitäten abgebaut - denn wie viele Leute haben schon nachmittags zwischen 13 und 14 Uhr Zeit, am Schalter Geld abzuholen? Darüber hinaus führen Zusammenschlüsse von Banken wie die der Commerzbank zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser und der Dresdner Bank zu Filialschließungen. Hinzu kommt: Dank innovativer FinTech-Start-ups kommt von allen Seiten Konkurrenz auf die Banken zu, die ihnen etablierte Geschäftsmodelle streitig machen will und gleichzeitig neue Geschäftsmodelle entwickelt, die die Banken verschlafen haben.

Die Luft auf dem Finanzmarkt wird enger

Zehn Aussagen: Was Kunden wollen
Daniel Bödger, Geschäftsführer von BankingCheck.de hat Folgendes beobachtet: "Es sind nicht unbedingt die Konzerne, die den Banken Konkurrenz machen werden, sondern die Kunden selbst fordern ja neue und innovative Lösungsansätze". Bain & Company hat diese in der Studie Auf dem Weg zur Retail-Bank der Zukunft zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser analysiert und die zehn Grundaussagen zusammengefasst:
  1. Ich werde als wertvoller Kunde erkannt und geschätzt.
  2. Einfache und klare Informationen zu Produkten und Services sind für mich leicht zu finden.
  3. Zu jeder Zeit kann ich Rat oder Hilfe verlässlich per Telefon, Video oder vor Ort in der Filiale erhalten.
  4. Ich kann ein Produkt oder einen Service über den einen Kommunikationskanal bestellen und nahtlos über einen anderen abschließen.
  5. Ich kann die gleichen Produkte zu den gleichen Preisen kaufen - egal wie oder wo.
  6. Ich kann auf alle meine Konten über jedes beliebige Gerät zugreifen.
  7. Die meisten meiner alltäglichen Bankgeschäfte kann ich digital erledigen.
  8. Abschlüsse, Zahlungen und Überweisungen kann ich unkompliziert über mein Smartphone erledigen.
  9. Die Interaktionen mit meiner Bank sind effizient, sicher und schnell sowie minimal im Papieraufwand.
  10. Ich kann einfach Feedback geben - selbst über
    Social-Media-Kanäle -, und meine Bank kümmert sich schnell um meine Anliegen.

Allen voran die großen US-Internetkonzerne streben in die Finanzbranche vor:
  • So bietet Amazon zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser über Amazon Payments einen eigenen Online-Bezahlservice und darüber hinaus die Amazon Visa-Karte an. Mit einer Wal­let App versucht der Konzern seit Juli dieses Jahres in den MPayment-Markt einzusteigen. Darüber hinaus plant er für die USA ein Kreditkartenlesegerät à la iZettle zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser .
  • Facebook zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser kann bisher mit einer Banklizenz in Irland aufwarten.
  • Google zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser dagegen besitzt in Großbritannien eine Banklizenz. In den USA bietet der Suchmaschinenkonzern darüber hinaus die Google Wallet und eine Geldkarte.
  • Ebay zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser hat mit Paypal zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser eine weltweit unverzichtbare Onlinepayment-Lösung, mit der sich Nutzer untereinander neuerdings Geld schicken können - als Ersatz für die klassische Banküberweisung. Wie das Handelsblatt zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser berichtet, wolle Ebay Paypal in Kürze abspalten. Der von Ebay erhoffte große Vorteil eines solchen Schrittes: Ebay-Konkurrenten könnten ihren Kunden dann die Zahlungsabwicklung per Paypal anbieten.
Darüber hinaus bieten unzählige Finanz-Start-ups weitere Produkte und Services an, die sich im Portfolio der klassischen Banken gut machen würden:

Experten fordern grundlegende Veränderungen bei den Banken


Der wohl größte Indikator für die Krise der Banken sind die zahlreichen aktuellen Studien, die die Probleme analysieren, Gründe suchen, Zukunftsstrategien formulieren und die Dringlichkeit der Transformation der Banken unterstreichen. Zum Beispiel die Trendstudie Bank und Zukunft 2014 zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser des Fraunhofer IAO ermahnt: "Mittel- bis langfristig bleibt den Banken nichts anderes übrig, als sich über grundlegende Veränderungen ihres Geschäftsmodells Gedanken zu machen." Die Studie von Bain & Company ermahnt zum Handeln: "Nur wer bei der Digitalisierung zügig voranschreitet, bietet ein herausragendes Kundenerlebnis. Banken, die heute diesbezüglich noch Rückstand haben, sollten schnell handeln, denn das digitale Nutzerverhalten hängt eng mit der Kundenbindung zusammen."

Zusammenhang zwischen Onlinenutzung und Loyalität von Bankkunden: Kunden, die digitale Kanäle nutzen, sind loyaler
Zusammenhang zwischen Onlinenutzung und Loyalität von Bankkunden: Kunden, die digitale Kanäle nutzen, sind loyaler (Grafik: Bain & Company) Quelle: http://www.bain.de/press/press-archive/digitalisierung-wird-fuer-banken-zum-kritischen-erfolgsfaktor.aspx
Eine Roland-Berger-Umfrage zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser unter Top-Führungskräften aus dem Finanzbereich bestätigt, dass die Gefahr für etablierte Banken durch neue Marktteilnehmer steigt. 70 Prozent der Manager erwarten, dass die Erträge des Retail-Geschäfts in den nächsten Jahren sinken werden. Gleichzeitig gehen sie davon aus, dass Mobile Banking stark zunimmt und dass daher künftige Investitionen vor allem in die digitalen Kanäle fließen werden.

Die Banken sind sich ihrer Schwächen und Konkurrenten also bewusst. Dennoch haben sie bisher nicht erfolgreich eingelenkt. Zwar gibt es erste Bestrebungen, wie das wenig erfolgreiche Online-Bezahlverfahren Giropay zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser , zurzeit arbeiten zahlreiche Banken inklusive der Sparkassen zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser sowie Raiffeisen- und Volksbanken zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser an einer Paypal-Alternative. Die Dortmunder Volksbank testet eine Wallet zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser inklusive MPayment-Funktion und die Sparda-Banken zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser setzen als erste Bankengruppe in Deutschland für Zahlungen im Internet die Wallet-Lösung Masterpass vom Zahlungsunternehmen Mastercard zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser ein. Leider wirken diese Bestrebungen wie Tropfen auf den heißen Stein.

Struktur behindert die Modernisierung


Matthias Hönisch, BVR (Bild: BVR)
Bild: BVR
Matthias Hönisch, BVR

Bei vielen der neuartigen Services tun sich die klassischen Banken schon allein aus strukturellen Gründen schwer. Schließlich werden ihre Tätigkeiten stark überwacht und reguliert. Zum Beispiel sind die Sicherheitsanforderungen in Deutschland höher als bei Zahlungsanbietern in anderen Ländern; ein Beispiel ist Paypal mit Sitz in Luxemburg. Deren Transaktionen sind, da sie zum Beispiel nur mit Passwort und Benutzername gesichert sind, angreifbarer und die Verlustrate sei entsprechend höher, wissen Branchenkenner. "Eine solche Verlustrate können sich Banken nicht leisten", sagt Matthias Hönisch‘Matthias Hönisch’ in Expertenprofilen nachschlagen , Zahlungsverkehrsexperte des Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser .

Hinzu kommt die Authentifikationspflicht, sagt er, der die deutschen Banken im Gegensatz zu anderen Anbietern bei jeder Kontoeröffnung durch einen Kunden nachkommen müssen. Weil unter anderem deutsche Kreditinstitute durch sehr strenge Regulierungen im internationalen Vergleich benachteiligt seien, fordert Hönisch die EU auf, solche Regulierungen europaweit durchzusetzen. Auch Social Banking dürfte für deutsche Banken schwer zu realisieren sein, weil die Bankenaufsicht das hohe Risiko bemängeln würde.

Das Ziel: Sicherheit vermarkten


Die Sicherheit ist ein für die Banken wichtiges Thema, das in der allgegenwärtigen Diskussion um die FinTech-Start-ups meist unter den Tisch fällt. Zwar diskutieren die Medien auf der einen Seite über unzählige tolle Finanzapps - verknüpfen dies aber oftmals nicht mit den fast täglichen Meldungen über gehackte Passwörter und Zugangsdaten. Der Vertrauenskrise in die Banken dürfte eine mindestens genauso große Vertrauenskrise in die Internetsicherheit gegenüberstehen. Doch weder die Medien beleuchten dies besonders kritisch, noch nutzen die Banken diese Vorlage als Marketingstrategie aus.

"Eine Bank kann auch immer eine gewisse Sicherheit bieten", die Finanz-Start-ups nicht im gleichen Maße genießen, so Hönsich. Zwar sieht er nach der NSA-Krise tatsächlich einen Rücklauf der Bankkunden zu den etablierten deutschen Geldinstituten, aber der könne stärker sein. "Die Vermarktung des Datensicherheitsaspekts steckt noch in den Kinderschuhen. Aber das werden wir in Zukunft massiv vorantreiben müssen."

Und das ist dringend nötig, denn wie die folgende Tabelle zeigt, dringen FinTech-Unternehmen in fast alle klassischen Bereiche der Banken vor - mit unterschiedlichem Erfolg:


Finanzbereich Gefahrenstufe der Banken Warum ist das so?
Anlageberatung

Gefahrenstufe: heiß

Online-Vergleichsportale, Finanznews-Apps und Crowdsourcing werden in immer mehr Fällen die Anlageberatung der Banken ersetzen. Denn sie können drei Dinge, die eine Bank nicht kann: unabhängig, ortsungebunden und zeitlich flexibel agieren. Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass die meisten klassischen Banken hier verlieren. Denn wenn sie die besten Anlageprodukte anbieten, können sie den Kunden trotzdem gewinnen, auch wenn sie sich vorher nicht beim eigenen Berater informiert haben.
Firmenkunden-Geschäft

Gefahrenstufe: lau

Während es bei Privatkunden meist um kleinere Geldbeträge geht, können sich Businesskunden aufgrund der Transaktionshöhen kaum Unsicherheiten pbei ihren Geldgeschäften leisten. Daher wird der größte Teil des Firmenkundengeschäfts weiterhin in der Hand der klassischen Banken bleiben. Im Zweifel ist Usability und Social Media für sie weniger wichtig wie für den Endkunden. Zusätzlich werden sich aber einige Unternehmen in Zukunft ihre Kredite bei Online-Plattformen holen. Vor allem bei Start-up-Unternehmen sind sie beliebt.
Girokonto/ Tagesgeld

Gefahrenstufe: lau

Girokonten sind für junge Finanzunternehmen ein eher unlukratives Geschäftsfeld, sagt Rudolf Linsenbarth‘Rudolf Linsenbarth’ in Expertenprofilen nachschlagen , Senior Consultant Mobile Payment und NFC bei Cocus Consulting zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser und ehemals Senior Technical Specialist bei der Targo IT Consulting zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser : "Hier handelt es sich um ein Ankerprodukt, bei dem man hofft, darauf aufbauend margenträchtigere Produkte zu verkaufen." Dieses Ankerprodukt wird zum Großteil in der Hand der klassischen Banken bleiben. Selbst Girokonten bei Direktbanken sind laut Studien oftmals nur Zweitkonten. Die Fragen für die Banken ist nur, was sie daraus machen. Da sie allein am Girokonto wenig verdienen, lautet ihre Aufgabe, darüber das Vertrauen der Kunden zu gewinnen, sie zu begeistern und sie auch von weiteren Services zu überzeugen.

Kreditgeschäft

Gefahrenstufe: lau

Selbst wenn die Anlageberatung zunehmend aus den Händen der Banken verschwindet, haben sie doch die Chance, ihre Umsätze im Kreditgeschäft zu retten. Wenn sie die besten Kredite anbieten, können sie auch Kunden anlocken, die bisher kein Girokonto bei ihnen besitzen. Wichtig hierfür: Sie müssen umfassende Informationen zu ihren Produkten bereitstellen und transparent sein, damit beim Kunden nach der Onlinerecherche keine Fragen offen bleiben. Außerdem ist es wichtig, den Kunden, die keine Filiale betreten wollen, Onlinebuchung anzubieten - zum Beispiel mithilfe der Videoauthentifikation. Gleichzeitig birgt das Internet im Kreditgeschäft aber das Risiko, dass die eigenen Kunden sich ihre Kredite woanders aufnehmen - sei es bei der Nachbarbank, beim Online-Start-up, dem Crowdsourcing-Portal oder der Peer-to-Peer-Plattform.

Kreditkarte

Gefahrenstufe: warm

Dass (fast) jeder dahergelaufene Anbieter eine Kreditkarte auf den Markt bringen kann, ist nichts Neues. Doch bisher haben die Kreditkarten von Payback zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser oder British Airways zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser die Banken in keine Krise gestürzt. Wenn aber immer mehr Anbieter eigene Kreditkarten zu günstigen Konditionen auf den Markt bringen, wird sich der Anteil der Banken verringern. Dabei ist die Kreditkarte ein vergleichsweise margenträchtiges Geschäft, das den Banken zum Teil verloren gehen würde. Hier wird sich in Zukunft zeigen, wie kulant die neuen Anbieter mit Missbrauchsfällen umgehen; dies wird ein kritischer Faktor für den Erfolg von Kreditkartenanbietern werden.

Mobile Payment am POS

Gefahrenstufe: warm

Mobile Payment am POS ist ein gutes Beispiel dafür, wie Anbieter ihren eigenen Markt überschätzen. Mit Sätzen wie 'Jetzt muss nur noch der Kunde mitmachen' versuchen sie eine Bezahlart zu hypen, die offensichtlich niemand will, weder von Internet-Start-ups noch von klassischen Banken. Immerhin haben in der Theorie die Banken die Nase vorn. Laut einer Studie vom Steinbeis Research Center zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser würden 80 Prozent der Konsumenten Mobile Payment am ehesten von der eigenen Bank nutzen. Auf Platz zwei landet immerhin Paypal mit 45,4 Prozent. Matthias Hönisch sieht die Chancen von Paypal als unklar: Die Margen beim Payment am POS seien wesentlich geringer als die im Onlinehandel, begründet er. Eine hohe Verlustrate würde diese Marge auffressen. Abgesehen davon wird es Mobile Payment auch in Zukunft sehr schwer haben, und in den nächsten fünf Jahren weder den großen Banken Verluste noch den Internetunternehmen bemerkenswerte Gewinne bescheren.

Onlinebanking

Gefahrenstufe: lau

Das Onlinebanking ist eng mit dem Girokonto verknüpft und damit ebenfalls ein wenig lukratives Ankerprodukt der Banken. Laut einer Umfrage von Boniversum zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser Dienstleister-Dossier einsehen haben 59 Prozent der deutschen Verbraucher bei der Weitergabe von persönlichen Daten beim Onlinebanking ein "sehr sicheres" oder "sicheres" Gefühl. Onlineportalen vertrauen sie dagegen weniger: Beim Onlineshopping haben nur 35 Prozent ein hohes Sicherheitsgefühl - bei sozialen Netzwerken und Online-Partnerbörsen (jeweils elf Prozent) ist das Gefühl deutlich geringer. Das spricht dafür, dass viele Nutzer aus Sicherheitsgründen auch weiterhin lieber Onlinebanking bei ihrer Bank statt bei einem neuen Anbieter bevorzugen werden.

Onlinepayment

Gefahrenstufe: heiß

Onlinepayment liegt schon jetzt fast komplett in den Händen von Internetunternehmen. Bisherige Versuche der klassischen Banken, sich hier zu etablieren, zum Beispiel mit Giropay, waren wenig erfolgreich. Sollten die Banken aber gemeinschaftlich eine Paypal-Alternative herausbringen, sind die Chancen dieser Lösung recht gut. "Die Banken sind gegenüber Paypal im Vorteil, da sie bereits über Assets verfügen, um echte Mehrfaktor-Authentifizierungen durchzuführen", erläutert Rudolf Linsenbarth. "Denn die wird der Gesetzgeber über kurz oder lang einfordern, wie man am von der Europäischen Zentralbank geplanten Bezahlverfahren SecuRePay sieht" (iBusiness berichtete: Die Uhr tickt: Die Angst der Onlinehändler vor SecuRePay Relation Browser ). Voraussetzung für den Erfolg der Banken ist jedoch, dass alle gemeinsam an einem Strang ziehen und anschließend ordentlich die Marketingtrommel rühren.

Private Banking/ Vermögensverwaltung

Gefahrenstufe: warm

Die Banken teilen sich den Markt der Vermögensverwaltung seit jeher mit unabhängigen Vermögensverwaltern. Darüber hinaus kommen nun ganz vereinzelt neue Player aus dem Internet auf den Markt: FinanceScout24 bietet mit dem Managed Depot zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser seit April 2014 eine bankenunabhängige Online-Vermögensverwaltung für Direktanleger an. Außerdem macht die Quirin Bank zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser mit ihrer Online-Vermögensverwaltung Quirion zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser den Banken Konkurrenz. Experten zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser halten die Angebote für solide. Einen Teil des Marktes können die Online-Anbieter sicherlich abdecken, aber wenn es um hohe Summen oder kompliziertere Anlageentscheidungen geht, werden die Kunden auch in Zukunft zu ihrer Bank gehen.

Retailgeschäft

Gefahrenstufe: lau

Das Filialgeschäft der klassischen Banken wird sich definitiv ändern, weil die Banken Kosten sparen wollen, gleichzeitig aber das Service-Niveau anheben möchten (siehe Video oben) und weil ein Großteil der Kunden kaum noch regelmäßig den direkten Kontakt zum Bankberater wünscht. Wird die Nutzung von modernen SB-Geräten mit Internetfunktionalität hinzugezählt, kommen digitale Interaktionen in den fortschrittlichsten Ländern der Welt derzeit auf 85 Prozent. In naher Zukunft werden es 95 Prozent sein, sagt Bain & Company. Dennoch haben Filialen weiter Bestand, schließlich wird Kundenbindung und persönliche Kundenansprache ein wichtiger Differenzierungsfaktor der klassischen Banken werden. Aber die Rolle der Filialen ändert sich. Nach dem Szenario der Bain-Studie werden Filialnetzwerke rund um Flagship-Filialen ausgerichtet, die für komplexe Produkte die Beratung durch Experten anbieten. Um die Flagships herum befinden sich Satelliten-Filialen mit begrenzter Funktionalität. Über Videochats werden diese mit den Spezialisten der größeren Flagship-Filialen oder des Kundenservice-Centers verbunden.

Spareinlagen

Gefahrenstufe: lau

Nur Unternehmen mit Bankerlaubnis dürfen Spareinlagen, also unbefristete Geldanlagen, anbieten. Das schließt automatisch die meisten Start-ups von diesem Geschäft aus. Ein weiteres Argument für die klassischen Geldhäuser ist das Sicherheitsbedürfnis der Kunden bei ihren Spareinlagen: Laut einer Umfrage von Forsa im Auftrag vom Softwarehersteller SAS zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser wünschen sich die Bankkunden vor allem, dass die Banken vorsichtig mit ihrem Geld umgehen. 84 Prozent würden dafür sogar niedrigere Zinsen hinnehmen. Dazu passt auch die Aussage von 80 Prozent der Befragten, die das größte Vertrauen zu Sparkassen beziehungsweise Volks- und Raiffeisenbanken haben. Spareinlagen sind aber dennoch gefährdet: Dadurch dass die Kunden ihr Geld anderweitig, bei neuen Finanzunternehmen, anlegen.

Wallet-Lösungen

Gefahrenstufe: warm

"Wallet-Lösungen werden sicherlich weltweit weiter an Popularität gewinnen", ist sich Gerrit Seidel sicher. Aber bisher ist der Markt noch nicht verteilt, unter anderem Goggle und Apple zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser kämpfen mit Relevanz- und Akzeptanz-Problemen ihrer Wallets. Hier haben die Banken theoretisch noch die Chance, sich Marktanteile zu sichern. Aber "dass sie hier eine einmalige Chance haben, den Markt anzugreifen, ist bei ihnen noch nicht angekommen", kritisiert Rudolf Linsenbarth. Einzig die Dortmunder Volksbank bietet über O2 zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser eine Mobile Wallet mit Payment-Funktion an. Darüber hinaus will die Gruppe der Sparda-Banken noch 2014 die Masterpass-Wallet von Mastercard anbieten. Würden weitere Banken auf den Masterpass-Zug aufspringen, hätte die Lösung verhältnismäßig gute Chancen am deutschen Markt. Aber hier müssen sie zügig handeln, sonst ist garantiert einer der großen Internetkonzerne schneller.



Rudolf Linsenbarth, Cocus Consulting (Bild: Rudolf Linsenbarth)
Bild: Rudolf Linsenbarth
Rudolf Linsenbarth, Cocus Consulting

Die Tabelle zeigt: Die Banken werden in fast allen Bereichen Marktanteile an jüngere Unternehmen verlieren. Da dies zum Teil lukrative Bereiche sind, in denen die Konkurrenten sich breitmachen, wie Onlinepayment oder Kreditkarte, sind die finanziellen Einbußen groß. Dadurch "wird es zu weiteren Konsolidierungen kommen und es werden noch mehrere etablierte Banken vom Markt verschwinden, ähnlich wie jüngst die portugiesische Banco Espirito Santo", sagt Gerrit Seidel.

Es wird vor allem diejenigen treffen, die die digitale Transformation mit mehr Kundennähe nicht schaffen. Dennoch wird es eine Sparkasse oder eine Volks- und Raiffeisenbank in zwanzig Jahren mit großer Sicherheit noch geben. "Die klassischen Banken haben das Aufkommen der Onlinebanken überlebt, selbst wenn sie dabei Marktanteile abgeben mussten", erklärt Rudolf Linsenbarth. "Das wird in der aktuellen Situation wieder passieren. Auch wenn einige Banken vom Markt verschwinden werden."

Sicherheit darf nicht der einzige Trumpf sein


Daniel Bödger, BankingCheck.de (Bild: BankingCheck.de)
Bild: BankingCheck.de
Daniel Bödger, BankingCheck.de

Außerdem darf man den Druck durch die 3.500 FinTech-Start-ups nicht überbewerten. Auf der einen Seite existieren sie weltweit, auf der anderen Seite ist die Zahl der Start-up-Insolvenzen naturgemäß sehr hoch. "Der Trend der FinTech-Gründungen wird sicher mittelfristig fortgeschrieben", glaubt Gerrit Seidel. "Viele dieser Firmen werden vielleicht wieder scheitern, es kann aber auch ein ganz neuer großer Player darunter sein, der heute noch unbekannt ist."

Bisher ist es vor allem die Sicherheit, die die klassischen Banken als Trumpf in der Tasche haben. Auf Dauer werden sie ihre Kunden aber damit nicht an sich binden können. Denn Sicherheit ist kein Hexenwerk. Wenn aus Start-ups etablierte Unternehmen werden, die Erfahrungen gesammelt und ein finanzielles Rückgrat angespart haben, werden auch sie die Sicherheitsfrage kompetent beantworten - wenn sie das nicht ohnehin schon können. Deshalb müssen sich die Banken in den Punkten Service, Kundennähe, Einfachheit, Online-Affinität und Unabhängigkeit den Start-ups stärker annähern. Damit sie gegenüber dem Kunden mehr als ein gutes Argument für ihre Leistungen vorweisen können "Ansonsten", warnt Daniel Bödger, "bleibt der Bank nur der klassische Zahlungsverkehr im Hintergrund - sprich Bargeld abheben und Überweisungen."

Thema: Risikobarometer Banken: Welche Geschäftsbereiche sie in Zukunft noch dominieren können

Kommentar von Verena Gründel

Nicht alles neu erfinden

Finanz-Start-ups sind, wenn sie ein innovatives Produkt anbieten, ernstzunehmende Konkurrenz von klassischen und Direkt-Banken. Aber das können die Banken mit einem Zug ändern.

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Verena Gründel, iBusiness (Privat)
Bild: Privat
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