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Werbebilanz: KMU haben Werbebudgets deutlich erhöht
14.04.2020 Der deutsche Mittelstand investiert verstärkt in Werbung: Von 2018 auf 2019 stiegen die Werbebudgets der kleinen und mittleren Unternehmen um 17,4 Prozent.
Der Crossvertise-Werbeindex legt offen: Beliebteste Mediengattung der KMUs bleibt die Außenwerbung. Sie konnte ihren Anteil im gesamten Marketing-Mix in den vergangenen zwei Jahren sogar noch leicht steigern - von 33,8 auf 35,3 Prozent. Wichtigster Werbeträger ist hier die klassische Großfläche. Sie eignet sich besonders für lokal und regional aufgestellte KMUs, da sie flächendeckend in ganz Deutschland verfügbar ist und standortgenau gebucht werden kann. Im Vergleich zu anderen lokalen und regionalen Medien bietet sie außerdem ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. DOOH wächst um knapp 13 Prozent.
Zwei Gattungen, die überproportional zulegen konnten, sind Radio (plus 6,1 Prozentpunkte) und Online - der Anteil im Gesamtmix steigt von 18,1 auf 21,3 Prozent. Wachstumstreiber ist Online Audio, das sich im Jahresvergleich fast verdoppelt hat. Außerdem steigen die Investments in SEA, Social Media und Video Ads, wohingegen die klassische Displaywerbung, die zwar immer noch den Löwenanteil ausmacht, absackt.
Das prozentual höchste Wachstum verzeichnet Addressable TV mit einer fulminanten Steigerung von 550 Prozent im Jahresvergleich, wenn auch zu bedenken ist, dass in 2018 Addressable TV technisch noch nicht voll ausgereift war.
"Der Media-Mix der KMUs unterscheidet sich wesentlich von dem der großen Konzerne. Viel stärker geht es hier um die regionale Aussteuerung der einzelnen Kampagnen zur gezielten Kundenansprache. Das rasant gestiegene Interesse an neuen Werbemöglichkeiten wie Online Audio und Addressable TV zeigt, wie innovativ die kleinen und mittelständischen Unternehmen im Markt agieren", so Crossvertise-Geschäftsführer Maximilian Balbach .
Im Gegenzug verlieren die breit streuenden traditionellen Medien weiter an Relevanz bei den KMUs. Der Anteil der klassischen TV-Werbung am Gesamtumsatz fiel 2018/2019 von 26,0 auf 17,7 Prozent, Print sinkt auf 4,1 Prozent (2018: 6,5 Prozent).