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Ukraine und die Folgen: "Alle Digitalprojekte werden sich verändern müssen"
18.03.2022 Für die Digitalbranche sind die mittelfristigen Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine deutlich. Denn man wird an den Projektkonzepten bei der Digitalen Transformation mehr ändern müssen, als so manch einem lieb ist.
Welche Auswirkungen wird Russlands Angriff auf die Ukraine haben? Und welche mittel- und langfristigen Auswirkungen werden dabei für Interaktiv-Unternehmen, Onlineshops und Digitalverantwortliche relevant? Per Einflussanalyse
haben wir alle die möglichen Faktoren bestimmt, die auf die Zukunft der Digitalwirtschaft einen potenziellen Einfluss haben. Aus dieser Liste der gefundenen 34 potenziellen Einflussfaktoren haben wir dann in einem zweiten Schritt überprüft, ob (und wenn ja: wie stark) diese auf die jeweils 33 anderen Faktoren wirken. Dadurch entstehen weit über 1.100 Einflusspaare, aus denen sich eine hohe Zukunftswahrscheinlichkeit ableiten lässt: Sie klären, wie der jeweilige Faktor aktiv auf die anderen Faktoren einwirkt und wie die anderen Faktoren auf ihn einwirken.
iBusiness-Analyst Sebastian Halm
und Herausgeber Joachim Graf
diskutieren im Videopodcast die Ergebnisse. Sie sprechen über Trolle und Trojaner, Lieferprobleme und Lohnfertigung, Ratlosigkeit und Resilienz. Ein Ergebnis: Unmittelbare Auswirkungen der Russlandkrise beeinflussen die Digitalbranche kaum. Hebel sind vor allem der (gegenseitige) Abbruch der Beziehungen und eine daraus resultierende potentielle Wirtschaftskrise. Handelsbeschränkungen, Energiepreise und Inflation sind für die Digitalwirtschaft hingegen weniger bedrohlich. Erst wenn sich diese zu einer Wirtschaftskrise aufschaukeln, gerät die digitale Wirtschaft ins Trudeln.
Warum für die Interaktiv-Dienstleister vor allem die Budgets der kritische Faktor sind, darüber sprechen die beiden: Wie eine wachsende Kriegsangst Auswirkungen haben kann auf die verschiedenen Aspekte der Digitalwirtschaft. Das gilt insbesondere im Projektgeschäft - wo die Angst grassiert, wird an Werbebudgets gekürzt, Zukunftsinvestitionen auf Eis gelegt, Digitalprojekte nach hinten geschoben. Budgets werden von Optimismus getrieben. Eine Stärkung der EU (und der Nato) sowie wachsende Investitionen in (europäische und deutsche) Verteidigung werden vermutlich mittel- bis langfristig ebenfalls eher für Optimismus sorgen, sofern sie erfolgreich sind.
Das Thema Sicherheit wird für die Digitalwirtschaft in den kommenden Jahren zentral - egal, wie sich der Krieg gegen die Ukraine in den kommenden Monaten entwickelt. Denn der Cyberkrieg findet bereits global statt, wie die Analyse 'Wie Russland für den Cyverkrieg aufgerüstet hat
zeigt.
Sicherheitsexperte Manuel Atug
, Sprecher der Arbeitsgruppe Kritische Infrastrukturen
, geht davon aus, dass sich staatliche Akteure wie Geheimdienste und Militärs verschiedener Länder bereits heute in den kritischen Infrastrukturen Europas bewegen und jederzeit angreifen können - wie Angriffe von russischen Hackergruppen wie Xenotime
belegen. Aber auch andere Staatsakteure wie Nordkorea und China sind aktiv. Einer der Faktoren für die Auswirkungen des Ukrainekriegs auf die Digitalwirtschaft, da sind sich Sebastian Halm und Joachim Graf einig, ist ein offener oder verdeckter Cyberkrieg: Hackerangriffe auf Unternehmen oder gar auf kritische westliche Infrastruktur, Cyberspionage, digitale Erpressung: Davon sind alle untersuchten wirtschaftlichen Faktoren betroffen - aber in der Folge eben auch die Digitalbudgets.
Im Videopodcast sprechen sie darüber, warum Digitalverantwortliche, Agenturen und Dienstleister strategisch nicht umhinkommen werden, in Zukunft deutlich mehr Budgets in Sicherheit, in Resilienz zu investieren.
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