Kaum eine IT-Organisation ist agil
19.12.2017 In Zeiten der Digitalisierung kennen IT-Chefs und -Mitarbeiter das Schlagwort Agilität schon lange - trotzdem sind nur fünf Prozent der IT-Organisationen hierzulande vollständig agil aufgestellt. Das soll sich allerdings bald ändern, zeigt die Studie All-Agile IT der Personal- und Managementberatung Kienbaum.
Um die Agilitätswende zu schaffen wollen die befragten Unternehmen investieren: 40 Prozent gehen davon aus, dass sie mittlere Volumina investieren werden, um sowohl ihre IT-Mitarbeiter zu befähigen als auch die Strukturen und Prozesse ihrer IT-Organisation neu auszurichten. 59 Prozent der Unternehmen wollen sogar große bis sehr große Investitionen tätigen.
Dass sich diese Investition auszahlt, zeigen innerhalb der Kienbaum-Studie die Unternehmen, die bereits agile IT-Bereiche haben: Neun von zehn IT-Organisationen, die nach agilen Prinzipien arbeiten haben dadurch ihre Lieferzeiten deutlich verbessert. 60 Prozent der befragten Unternehmen erzielen mit agiler IT signifikante Verbesserungen bei der Kundenzufriedenheit.
Deutsche IT-Organisationen befinden sich noch in der Anfangsphase ihrer agilen Transformation
Der agile Wandel steht noch am Anfang: 86 Prozent der Befragten sehen sich noch in der Anfangsphase ihrer agilen Transformation, lediglich 15 Prozent bezeichnen sich als "agile Champions" und "agile Praktiker". Eine vertiefte Analyse der Studienergebnisse mit Hilfe des Kienbaum Agility Indexes zeigt, wo die größten Stärken und Schwächen liegen. Am stärksten agil ausgerichtet sind IT-Prozesse - insbesondere Softwareentwicklung -, Methoden sowie IT-Rollen. Hier haben deutsche IT-Organisationen den Schwerpunkt ihrer agilen Transformationsanstrengungen gelegt und bereits Erfolge erzielt. Schwachstellen und blinde Flecken offenbaren sich hingegen in den Bereichen technische Umgebung, die Kompetenzen der Führungsmannschaft, agile Steuerung und Incentivierungssysteme.Die Studie zeigt, dass insbesondere IT-Führungskräfte als primäre Initiatoren und Promotoren von agilem Wandel starke Kompetenzdefizite zeigen: Durchschnittlich nur 20 Prozent der Befragten stufen ihre Führungskräfte als agil kompetent bis sehr kompetent ein, wohingegen 80 Prozent der Befragten deutlichen Nachholbedarf sehen.