Wie Marken in Corona-Zeiten ihre Kommunikationsstrategien anpassen
04.05.2020 Resilienz nennen Psychologen die Fähigkeit, mit Krisen klarzukommen und sich von Chaos und Unsicherheit nicht unterkriegen zu lassen. Eine aktuelle Studie hat ermittelt, mit welchen Resilienz-Strategien deutsche Verbraucher durch die Corona-Krise kommen. Dabei haben sich vier unterschiedliche Verhaltenstypen herauskristallisiert, auf die Marken ihre Kommunikationsstrategien anpassen sollten: Ego-Tivity, New Solidarity, Eventification und Binge-Capism.
Ego-Tivity: Auf die neue "Ich-Zeit" der Konsumenten eingehen
Die Corona-Krise zwingt die Menschen aktuell dazu, überwiegend zuhause zu bleiben. Diese Zeit nutzen die meisten Konsumenten vermehrt für sich: In der Krise beginnen sie, neue Dinge zu lernen oder alte Hobbies wiederzuentdecken. Viele stellen sich auch Sinnfragen oder kehren sich nach Innen, um ihr Leben neu zu ordnen. 43 Prozent der deutschen Konsumenten möchten künftig gesünder und achtsamer leben. Jeder Vierte (24 Prozent) schaut regelmäßig Tutorials auf YouTube. Als mögliche Strategie, diesen Verhaltenstyp erfolgreich anzusprechen, bietet sich ein mehrwertiger Betrag zur persönlichen Ich-Zeit der Konsumenten an. Online-Kurse, Tutorials und Experten-Content können hier punkten. Aber auch ein Retro-Ansatz "alter" Hobbies und spirituelle Unterstützung werden für eine positive Markenwahrnehmung sorgen. Besonders interessant ist der Verhaltenstyp "Ego-Tivity" für Marken aus den Bereichen Food, Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Sport/Outdoor, Verlage/Medien, Beauty sowie IT/Computer.New Solidarity: Helfer unterstützen und Helden feiern
Bei jedem zweiten Konsumenten bringt die Krise seine beste Seite zum Vorschein: Menschen kümmern sich vermehrt umeinander, virtuell oder im realen Leben. Diese aktive Solidarität zeigt sich an vielen Stellen der Gesellschaft: von neu eingerichteten Gabenzäunen über "Support your Local"-Aktionen bis zum abendlichen Applaus für Ärzte und Pflegekräfte. 38 Prozent der deutschen Konsumenten kaufen zudem für andere ein oder werden von anderen versorgt. Marken, die auf diesen Typ abzielen, können in ihrer Kommunikation zum Beispiel entsprechende Helfer-Netzwerke und -Initiativen unterstützen und positives oder heldenhaftes Verhalten in der Krise feiern. Vor allem in den Branchen Versicherungen, Finanzdienstleistungen, Bio-Produkte, Retail, Automobil, Luxus und Reisen stellt der Verhaltenstyp "New Solidarity" eine relevante Zielgruppe dar.