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Firmeninsolvenzen steigen in Deutschland um 4,2 Prozent
21.03.2023 Erstmals seit 2009 ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen wieder angestiegen. Sie befindet sich jedoch weiterhin auf einem niedrigen Niveau - den hohen Energiekosten und Lieferkettenproblemen zum Trotz. Welche Branchen und Bundesländer besonders betroffen sind, zeigt eine Studie.
2022 ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen damit erstmals seit 2009 wieder angestiegen. Die Insolvenzen befinden sich jedoch weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Seit Einführung der neuen Insolvenzordnung 1999 gab es nur 2021 noch weniger Insolvenzen. Im Vergleich zum bisherigen Insolvenzhöchstjahr 2003, in dem es in Deutschland 39.320 Firmenpleiten gab, haben sich die Insolvenzfälle 2022 um über 60 Prozent verringert.
Hauptursachen für die Firmeninsolvenzen im letzten Jahr waren die hohen Energiekosten, die bestehenden Probleme in den Lieferketten und die hohe Inflation. Hinzu kam die Konsumzurückhaltung bei den Verbrauchern, die aufgrund der hohen Energiepreise und der Inflation weniger Geld zur Verfügung hatten. Die resultierenden Kaufkraftverluste belasteten die Unternehmen ebenfalls, so die Studienautoren.
Bisher hat Deutschland eine schwere Rezession vermieden und es besteht Grund zur Hoffnung, dass dies auch weiterhin der Fall sein wird. Jedoch ist es notwendig, dass sich die geopolitische Situation nicht weiter verschlechtert, um eine Abnahme der Inflation und eine Verbesserung der Wirtschaftslage zu erreichen. Aktuell rechnen die Studienautoren von bis zu 16.500 Firmeninsolvenzen im Jahr 2023 aus. Das wäre ein Plus von knapp 13 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022.
Berlin mit der höchsten Insolvenzquote
Die höchste Insolvenzdichte gab es 2022 mit 82 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen in Berlin. Der Bundesdurchschnitt lag bei 48 Pleiten je 10.000 Firmen. Über diesem Wert rangieren neben Berlin auch Bremen (73 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen), Nordrhein-Westfalen (62), Hamburg (63), das Saarland und Hessen (je 53). Die wenigsten Firmenpleiten gab es im Jahr 2022 in Bayern und Thüringen (je 35 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen) und Baden-Württemberg (36).Absolut gesehen meldeten die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (3.789), Bayern (1.994) und Baden-Württemberg (1.517) die meisten Firmeninsolvenzen.