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Pril fährt Social-Media-Kampagne an die Wand
24.05.2011 Wer Fans in Social-Media-Kampagnen abstimmen lässt, muss auch bei unerwünschten Ergebnissen dem Votum folgen - das war das Ergebnis der iBusiness-Analyse Hohn als Geschäftsmodell . Einen Beleg dafür liefern nun der Hohn und Zorn der Nutzer gegenüber Pril .
Die Folge sind enttäuschte bis wütende Kommentare auf Prils Facebook-Seite ("Sie hatten schon länger nicht mehr das Gefühl wie es ist so richtig schön verarscht zu werden? Dann machen sie doch mit beim Pril Design Contest"). Für Felix Beilharz vom Deutschen Marketing Institut ein eindrucksvolles Beispiel dafür, was geschieht, wenn "der Abstand zwischen dem 'Gewinner der Herzen' und dem ausgewählten Gewinner zu groß" ist.
Der Marketing-Blog off-the-record weist außerdem auf die Tatsache hin, dass Pril Mitte der Woche die Kommentarfunktion auf der Facebook-Seite deaktiviert hat, offenkundig um negative Stimmen zu unterbinden. Laut Auswertungen von off-the-record gaben die Nutzer nach der Jury-Entscheidung auf Twitter zu 65 Prozent negative Kommentare zur Entscheidung ab. Gegenüber Spiegel Online bedauerte eine Sprecherin vom Pril-Mutterkonzern Henkel die negative Stimmung der Fans und kündigte für künftige Kampagnen einen "noch offeneren" Dialog mit den Teilnehmern an.