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Digitalisierungsstand deutscher Verwaltungen desaströs
22.11.2023 Die deutsche Verwaltung bleibt weitgehend analog. Die Ziele zur Digitalisierung von Verwaltungsvorgänge werden bei weitem nicht erreicht.
Insgesamt weisen die Bundesländer unterschiedliche Effizienz im Hinblick auf Digitalisierung auf. Bayern führt bei der?flächendeckenden OZG-Umsetzung mit 246 online verfügbaren Leistungen, Hamburg (229) und Hessen (222) folgen. Thüringen und Berlin haben ebenfalls über 200 Angebote. Bayern hat seit Jahresanfang 68 neue Angebote, was nur von Hamburg (+70) übertroffen wird.
Zudem droht bereits zum Jahresende die Einführung der EU-weiten Single Digital Gateway-Verordnung (SDGVO) , die einen einheitlichen digitalen Zugang zu Verwaltungsdiensten in der gesamten EU vorsieht. Deutschland steht auch hier bisher schlecht da.
INSM-Geschäftsführer Thorsten Alsleben meint dazu: "Der Rückstand bei der Digitalisierung ist peinlich und für Investoren abschreckend. Wir brauchen jetzt die Deutschlandgeschwindigkeit auch bei der Modernisierung der Verwaltung. Mit Faxgerät und Aktendeckel werden wir Deutschland nicht fit machen."
Anders verhält es sich beispielsweise im Nachbarland Österreich, wo erfolgreich föderale und einheitliche Online-Lösungen entwickelt wurden, unterstützt durch eine zentrale Digitalagentur. Im Gegensatz dazu fehlt Deutschland eine solche Institution. Österreich treibt die DSG-VO-Umsetzung voran, integriert Angebote in das EU-Portal Your Europe und erhöht die Digitalisierung von Registern. Die Nutzung der elektronischen Identität (eID) ist fortschrittlicher?als in Deutschland,?sie wird in vielen digitalen Verwaltungsprozessen genutzt, z.B.?Online-Anmeldung einer GmbH.?
Das Behörden-Digimeter ist ein fortlaufendes Projekt, mit dem die INSM die Umsetzung des Online-Zugangsgesetz (OZG) überprüft, mit dem die Verwaltung in Deutschland digitalisiert werden soll.