Zum Dossier 'Temu-Strategie'
Metaverse: Forscherteam überarbeitet Fachterminologie
09.05.2022 Seit der Umbenennung des Facebook-Konzerns in Meta Platforms, Inc. gewinnt der Begriff 'Metaverse' rasant an Bedeutung - und in diesem Zusammenhang auch die Begriffe Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) - jedoch nicht immer im richtigen Zusammenhang. Das soll sich nun ändern.
Die Wissenschaftler betonen, dass es sich bei dem Begriff Metaverse bisher eher um eine Vision als um ein existierendes Konzept handele. Umgangssprachlich kann das Metaversum auch als ein monitorloser und dezentral organisierter 3D-Interaktionsraum beschrieben werden, der Communities widerspiegelt und über XR zugänglich ist und Eigenschaften von Gesellschaften (bspw. Transaktionen, Präsenz von Menschen in Form von Avataren oder Währungen) beinhaltet.
XR Technologien als Zugang zum Metaverse
"Wir haben in den letzten Jahren eine Vielzahl an Begriffen wahrgenommen und bemerkt, dass diese zum Teil unpräzise, falsch und uneinheitlich genutzt werden", so Prof. Florian Alt vom Forschungszentrum CODE der Universität der Bundeswehr München. "Wir haben das als Anlass genommen, mit führenden Experten der XR Community neue Definitionen zu erarbeiten und die Unterschiede auch theoretisch zu beschreiben." Nach rund einem Jahr Arbeit ist nun ein praktisches Übersichtsframework entstanden: das xReality Framework. "Im Gegensatz zu bisherigen Modellen betrachten wir diese neuen Realitätsformate nicht aus technischer Sicht, sondern aus dem Blickwinkel der Nutzer", so Rauschnabel. Konkret gehe es um die Frage, ob die physische Umgebung ein Teil des Erlebnisses ist oder nicht. Wenn ja, dann handele es sich um AR, wenn nicht, dann um VR.Die meisten VR Anwendungen finden über Head Mounted Displays - auch VR Brillen genannt - statt. CAVE-Systeme sind eher eine Ausnahme. AR Anwendungen hingegen können sowohl über stationäre oder mobile Devices genutzt werden; Wearables, also AR Brillen, nähern sich ihrer Marktreife und Patente für smarte Kontaktlinsen deuten auf die Zukunft hin. "Einige Devices können sowohl AR als auch VR", so Prof. Chris Hinsch von der Grand Valley State University in Michigan, "aber eben nicht beides gleichzeitig".