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Immer mehr VR- und AR-Unternehmen werden aufgekauft
21.06.2019 Mehr als 2,2 Milliarden Dollar investierten Unternehmen und Wagniskapitalisten im Jahr 2018 in VR- und AR-Firmen - das ist mehr als das Zehnfache als drei Jahre zuvor. Vor allem ein japanischer und ein chinesischer Investor stechen heraus.
Auch die Later-Stage-Finanzierung von AR/VR nimmt zu, insbesondere für die Serien B, C und höher. Tatsächlich erreichte die Gesamtfinanzierung aller 19 Series C+-Runden im Jahr 2018 rund 2,2 Milliarden Euro - das ist mehr als das Zehnfache im Vergleich zu den 0,2 Milliarden Euro aus den acht Runden von 2015. 2017 gab es den größten Anstieg bei der Finanzierung der Serie B - Ursache waren drei ungewöhnlich großen "Supergiant" B-Runden über 100 Millionen Euro. So erhielt die in London ansässige Firma Improbable Worlds 463 Millionen Euro vom Softbank Vision Fund mit einem Gesamtwert von rund eine Milliarde Euro - die größte B-Runde des Jahres. Das geht aus dem "AR/VR Report 1HJ 2019" von Hampleton Partners hervor.
Die durchschnittliche offenbarte Ticketgröße ist über die Förderrunden der Serie C+, aber auch über alle Serientypen hinweg gestiegen und erreichte 2013 5,4 Millionen Euro, 2016 10,1 Millionen Euro und 2018 15,4 Millionen Euro.
Während Technologieriesen zu den aktivsten Käufern in diesem Bereich gehören, integrieren Healthcare-, E-Commerce- und Kosmetikunternehmen bahnbrechende AR- und VR-Technologien in ihre Arbeitsplätze und Kundenangebote.
AR/VR im E-Commerce
Nach einer dreijährigen Partnerschaft und einer Finanzierungsrunde von 18 Millionen Dollar (16,1 Millionen Euro) im Jahr 2016 wurde die israelische Infinity AR im März 2019 vollständig von Alibaba übernommen. Der Schritt festigt die Position Israels als bedeutendes Forschungs- und Entwicklungszentrum für den chinesischen ECommerce-Riesen. Mit seinem reichen Know-how im Bereich der Consumer-Facing-Technologie ist Alibaba gut positioniert, um die AR-Revolution im E-Commerce mit Hilfe der Infinity-AR-Plattform anzuführen.
AR/VR in der Kosmetikindustrie
Make-up virtuell darzustellen hat Potential. Dieses zeigt sich letzten Endes auch in den M&A-Aktivitäten. Dabei wurde das Interesse an AR-Zielen sowohl von Kosmetik-Entwicklern als auch von Einzelhändlern geweckt. Im März 2018 erwarb L'Oréal die 2006 gegründete Modiface , das Beauty-Probier-Simulationen per Live-Video mit fotorealistischem Make-up sowie Haarfarben- und Frisuren-Simulationen anbietet. Im November 2018 folgte mit Ulta Beauty einer der größten Kosmetikhändler der USA, der GlamST erwarb. Das Unternehmen bietet 3D-Virtual Make-up-Technologie an, mit der Nutzer Make-up via Handy, Online und In-Store auszuprobieren können.
AR/VR im Gesundheitswesen
Die AR- und VR-Technologie trägt dazu bei, das Gesundheitswesen und die Behandlung von zum Beispiel psychischen Erkrankungen zu revolutionieren und gleichzeitig die steigenden Kosten zu senken. So erwarb Varian Medical im Juni 2018 HumediQ . Der Entwickler bietet unter anderem oberflächengesteuerte Strahlentherapie Workflow-Lösungen für Onkologie-Anbieter sowie Kameras, die die Positionierung und Bewegung der Patienten überwachen. Staywells Übernahme von Provata Health , einem Anbieter von Health-Management-Software as a Service, kombiniert VR-gestützte Meditationen mit physiologischem Monitoring. Die Lösung wird Arbeitgebern und Gesundheitsdienstleistern angeboten.