Hybride Arbeit droht zum Zwei-Klassen-System zu werden
22.09.2021 Mitarbeitende im Homeoffice werden von befragten Personalleitern tendenziell als weniger verbunden mit ihren Kollegen angesehen und werden seltener in wichtige Diskussionen einbezogen. Zudem werden sie von Personalleitern tendenziell als weniger engagiert wahrgenommen. Das ist nur ein Ergebnis einer Studie zur hybriden Arbeit und ihrer Folgen.
Die Studie ist in Zusammenarbeit mit der HR-Forschungs- und -Beratungsfirma Workplace Intelligence entstanden. Die Forschungsergebnisse basieren auf einer Umfrage, die zwischen dem 6. und 16. Juli 2021 unter 1.626 HR-Führungskräften und Mitarbeitern in den USA durchgeführt wurde. Die Ergebnisse liefern jedoch Anhaltspunkte für die Zukunft der hybriden Arbeit weltweit. Die wichtigsten Ergebnisse in der Übersicht:
Es besteht die reelle Gefahr eines Zwei-Klassen-Systems
- Mitarbeitende im Homeoffice werden von befragten Personalleitern tendenziell als weniger verbunden mit ihren Kollegen angesehen und werden seltener in wichtige Diskussionen einbezogen. Zudem werden sie von Personalleitern tendenziell als weniger engagiert wahrgenommen.
- Umgekehrt gilt es unter Personalleitern als wahrscheinlicher, dass Büroangestellte regelmäßige Gehaltserhöhungen und Beförderungen erhalten und länger im Unternehmen bleiben.
- Es besteht ein allgemeiner Konsens darüber, dass persönliche Interaktionen immer noch notwendig sind, um im Beruf voranzukommen. Fast drei Viertel (72 Prozent) der Arbeitnehmer und 83 Prozent der Personalleiter sind der Meinung, dass die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht wichtig ist, damit ein Mitarbeitende im Unternehmen erfolgreich sein können.
- Unternehmen müssen daran arbeiten, eine Unternehmenskultur zu fördern, in der sich alle gleichermaßen einbezogen fühlen, wenn der hybride Ansatz erfolgreich sein soll.
Mitarbeiter wünschen sich ein stärkeres Gefühl von Verbundenheit
- Eine überwältigende Mehrheit der befragten Mitarbeiter (91 Prozent) gab an, dass sie sich stärker mit ihren Kollegen verbunden fühlen wollen.
- Die Umfrage ergab, dass Technologie in dieser Hinsicht eine Schlüsselrolle spielen wird; insbesondere Tools, die durch Spaß und zwischenmenschliches Engagement ein stärkeres Gefühl der emotionalen Verbundenheit unter den Mitarbeitern hervorruft. Und das unabhängig davon, ob Mitarbeiter physisch, virtuell oder in einer Mischung aus beidem anwesend sind.
Die Heimarbeit erfreut sich anhaltender Beliebtheit
- Trotz der Voreingenommenheit zugunsten von Büroangestellten wollen 78 Prozent der Angestellten zumindest einen Teil der Zeit nach der Pandemie im Homeoffice arbeiten.
- 53 Prozent der Angestellten bevorzugen gar das hybride Modell, also einen Mix aus Heim- und Büroarbeit
Digitale Werkzeuge für Mitarbeiterengagement sind entscheidend für eine faire und produktive Zukunft
- 77 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Angestellte im Homeoffice in Unternehmen, die erstklassige Kollaborationstechnologien anbieten, fair behandelt werden.
- In Unternehmen mit unbefriedigenden Lösungen stimmten nur 32 Prozent dieser Aussage zu.
- Die Verfügbarkeit - und die Qualität - technischer Tools in Unternehmen korreliert direkt mit der Produktivität: 92 Prozent der Mitarbeiter von Unternehmen, die erstklassige Tools verwenden, bezeichneten sich als produktiv.
- Hingegen stimmten in Unternehmen mit unbefriedigenden Lösungen nur 35 Prozent dieser Aussage zu.
Es besteht eine klare Diskrepanz in der Wahrnehmung digitaler Tools
- Nur 57 Prozent der Arbeitnehmer bewerten ihre Tools für Zusammenarbeit und Mitarbeiterengagement als "ausgezeichnet" oder "überdurchschnittlich"…
- …während 79 Prozent der HR-Verantwortlichen dieser Meinung sind.