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Bildungssektor hinkt Digitalisierung nach wie vor hinterher
22.09.2021 Die Corona-Pandemie hat die eklatanten Defizite im Bereich der digitalen Bildung in Deutschland deutlich offengelegt. Für ein modernes digitales Schulsystem mangelt es nach wie vor an Hardware, datenschutzkonformen Lernplattformen, technischem Fachwissen und Konzepten.
Mangelnde Ausstattung an Digitalgeräten noch großer Hemmschuh für Digitalisierung von Schulen
Essenzielle Grundlage für ein digitales Schulsystem ist die adäquate digitale Infrastruktur. Und hier zeigt sich die mangelnde Ausstattung mit digitalen Geräten als ein Hemmschuh für die Digitalisierung der Schulen in Deutschland. Selbst im Jahr 2021 kann laut Umfragen nicht einmal jede fünfte Schule allen Lehrkräften ein eigenes digitales Endgerät zur Verfügung stellen. Mehr als zwei Drittel der befragten Lehrerinnen und Lehrer gaben 2020 selbstkritisch an, Defizite im Umgang mit digitalen Lernformaten zu haben.Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.
Jetzt Mitglied werdenDigitale Schule: Viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland schauen noch in die Röhre
Ein hoher Digitalisierungsgrad von Schulen ist für die Chancengleichheit von Schülerinnen und Schülern enorm wichtig. Doch deutschlandweit fehlt es vielen Schulen noch an der notwendigen digitalen Infrastruktur und Hardware. So ergab eine Umfrage, dass beispielsweise in Nordrhein-Westfalen nur jede dritte Schule über einen Glasfaseranschluss verfügt und sich dort im Schnitt zwölf Schülerinnen und Schüler ein Tablet teilen - und 30 ein Notebook.Digitalkompetenz: Deutsche Schülerinnen und Schüler international nur Mittelmaß
Verschiedene internationale Untersuchungen haben immer wieder gezeigt, dass das deutsche Bildungssystem eklatante Schwächen aufweist und deutsche Schülerinnen und Schüler bei der Digitalkompetenz international nur Mittelmaß sind. Oftmals sind Schülerinnen und Schüler nicht in der Lage, systematisch Informationen aus dem Internet zu beschaffen, geschweige denn die zahlreichen Möglichkeiten des digitalen Lernens zu nutzen. Während viele Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft schon im digitalen Zeitalter angekommen sind, ist dies im Schulbereich noch nicht der Fall.Reinhard Geigenfeind, Partner bei BearingPoint: "Andere Länder in Europa zeigen uns eindrucksvoll, wie man schnell und unbürokratisch die Schulen für das digitale Zeitalter fit machen kann. Doch eine digitale Infrastruktur allein bringt unsere Schulen sowie Schülerinnen und Schüler noch nicht ins digitale Zeitalter. Digitaler Unterricht ist mehr als die Digitalisierung von Unterrichtsmaterialien. Wichtig ist vor allem auch die didaktische Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern. Und hier gibt es in Deutschland auch noch viel zu tun. Denn erst wenn auch die Digitalkompetenz der Lehrkräfte gefördert wird und so echten digitalen Unterricht ermöglicht, können auch unsere Schülerinnen und Schüler international in Sachen Digitalkompetenz zu den Spitzenkräften werden, die überall händeringend gesucht werden."