Digital Commerce: Acht Prognosen für 2018
21.11.2017 Wie wird sich der digitale Handel 2018 weiterentwickeln? Welche Trends sollten Händler kennen? Salesforce hat acht Trends für 2018 zusammengestellt. Sie basieren auf den Daten des Salesforce-Shopping Index, der das Online-Kaufverhalten von mehr als einer halben Milliarde Nutzer analysiert. Hiermit sollten Händler und Marken 2018 rechnen:
- Personalisierung ist das neue Mobile
2018 wird Personalisierung vollends zum Standard. Einfach gesagt: Personalisierung wird das neue Mobile. Was das bedeutet? Verbraucher werden ein auf sie zugeschnittenes Einkaufserlebnis erwarten - so, wie sie heute ein hervorragendes Mobile-Erlebnis erwarten. Der Anteil der Händler, die mittels KI ihre Shops und Kundeninteraktionen personalisieren, wird 2018 den derjenigen übersteigen, die es nicht tun. Um gegen Amazon und andere Wettbewerber zu bestehen, werden Händler KI-basierte Produktempfehlungen, KI-basierte Mailings, personalisierte Produkt-Seiten und mehr nutzen. Bereits jetzt setzen über 600 Markenseiten weltweit Einstein Product Recommendations ein.
- Feste Preise ade - Händler entdecken dynamische Preisgestaltung
Händler werden sich im Wettbewerb zunehmend von fixen Preisen trennen. Stattdessen werden Preise dynamisch und sich je nach Region, Nachfrage und Produkt flexibel und schnell ändern. Die Technologie, Preise der Konkurrenz in Echtzeit zu beobachten und die eigenen dynamisch anzupassen, ist vorhanden. 2018 werden dies nach Mediamarkt und Saturn viele weitere Händler einsetzen.
- Marken werden mit eigener Stimme sprechen
Suchen über Sprache und Bilder werden das "normale" Surfen 2018 überflügeln. Sprach-Interfaces werden dank Amazon Echo, Google Home, Siri und Cortana Teil unseres Alltags. Nicht nur für die Suche nach Information - auch zum Kauf. Marken müssen daher mit eigenen Anwendungen auf diesen Plattformen vertreten sein, um mit ihrer Stimme zu sprechen. Auch Bilder werden ein immer stärkerer Einstiegspunkt für Produktrecherchen und Käufe.
- Das stationäre Geschäft bleibt die zentrale Bühne, aber die Inszenierung ändert sich
Auch in Zukunft werden Geschäfte nicht wegzudenken sein, wenn es darum geht, Kunden anzulocken und auf die eigenen Produkte aufmerksam zu machen. Aber die Art der Inszenierung wird sich drastisch verändern, früher undenkbare Partnerschaften entstehen. Ein paar Beispiele: Birkenstock hat Popup-Stores in Berlin und New York geschaffen, zusammen mit Designstores und Luxushändlern. Und bei Engelhorn stehen Tesla-Fahrzeuge im Mannheimer Modekaufhaus - mitten in der Innenstadt. Gemeinsam ziehen Partner neue Zielgruppen durch neue Erlebnisse an.
- Retouren auf die richtige Größe stutzen
Warenrücksendungen sind einer der frustrierendsten Aspekte beim Online-Kauf von Kleidung. Der Käufer ist genervt, weil ihm die Kleidung nicht passt. Und den Händler nerven die Kosten der Rückabwicklung. Ein Problem gewaltigen Umfangs, denn geschätzte 30 Prozent aller Kleidungskäufe werden zurückgesendet. Meist liegt das daran, dass die Größe nicht stimmt. 2018 werden endlich mehr Händler auf Technologie setzen, um ihren Kunden die für sie passende Größe zu empfehlen.
- Alles wird agil - nicht nur die IT
2018 werden agile Arbeitsmethoden nicht mehr nur auf die IT beschränkt sein, sondern alle Geschäftsbereiche der Händler durchdringen. Digital-Händler werden ihre Inhalte in Sprints produzieren, A-B-Tests einsetzen und in kürzeren Planungszyklen effektiver auf Regionen herunterbrechen. Darauf müssen sich auch Führungskräfte einlassen.
- Die Customer Journey wird kürzer, Social Shopping wächst
Der Traffic, den die mobilen Sites von Händlern über Social Media erzielen, wächst stark - 2017 ist er dem Shopping Index zufolge um 42 Prozent angestiegen. Wir wissen, dass Verbraucher zunehmend in ihren Social-Media-Kanälen nach Inspiration durch Influencer, aber auch Freunde und Familie suchen. Daran orientieren sich verstärkt auch ihre Käufe. 2018 wird die Bedeutung von Social Media für Mobile Sites noch größer, wenn Plattformen wie Instagram Wege schaffen, worüber Kunden direkt auf Produktseiten und mobile Shops gelangen können. Die Commerce Cloud verfügt bereits jetzt über eine vorbereitete Schnittstelle, über die Marken schnell einkaufbare Inhalte für ihre Instagram-Business-Profile schaffen können.
- Amazon krempelt die Logistikwelt um
Schon jetzt hat Amazon mit eigenen Lagerhäusern, Packstationen und Lieferanten seinen Abdruck in der Logistik hinterlassen. 2018 werden die nächsten großen Schritte folgen. Der Händler will die letzte Meile kontrollieren, noch näher am Kunden sein. Innovationen wie die Lieferung via Drohne sind nur eine Frage der Zeit. Für die großen Logistikunternehmen ist das keine gute Nachricht - für kleinere bietet es neue Möglichkeiten.