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Onlineshop-Rollout: Was ein Shop benötigt und welche Aspekte klar sein müssen
14.01.2014 Das Niveau der hiesigen Onlineshops ist mittlerweile sehr hoch. Entsprechend gestiegen sind damit auch die Mindestanforderungen, die Shops aktuell erfüllen müssen. Um ambitionierten Onlinehändlern vor Verunsicherungen bei Kosten, Vielfalt und Komplexität an verfügbaren Spezialmaßnahmen im Onlinehandel zu bewahren, hat ECommerce-Fachmann Silvan Dolezalek aufgelistet, was ein Webstore wirklich benötigt und welche essentiellen Aspekte anfangs geklärt sein müssen.
- Ausreichend Manpower für den Betrieb des Shops
Sehen Sie einen Onlineshop wie eine echte Filiale an. Dann können Sie die benötigte Arbeitsleistung und Investition dafür einschätzen. Keinesfalls geht es nebenher oder gar von alleine. Seien Sie sich bewußt, dass es schon einige Mitbewerber gibt, die in Ihrem Gewässer fischen. Sie müssen daher entweder spezialisiert oder besser/günstiger sein, damit Sie wahrgenommen werden. Wie aber findet man Sie, Ihre Suchmaschinenposition ist zunächst nicht vorhanden. Vor allem dafür müssen Sie Zeit einplanen. - Gute Optik / gute Usability
Das ist mittlerweile dank ausgereifter Shopsysteme relativ schnell gelöst. Verwenden Sie trotzdem viel Liebe zum Detail in diesen Bereich. Somit verlieren Sie die kostbar gewonnenen Besucher wenigstens nicht, sondern wandeln diese zu Käufern um. - gute Produktdarstellung mit textlicher Beschreibung und guter Bebilderung
Ist das A und O eines jeden Onlineshops. Nicht nur aus SEO Gesichtspunkten. Einzigartiger Content ist King. Auch Ihre Besucher mögen gute Artikelbeschreibung und detaillierte Artikelbilder. Je teurer Ihre Produkte sind, desto besser muss die Bebilderung sein. Nötigenfalls mit Video, Zoombild usw. - Trust Symbole (Trusted Shops, EHI, SSL, Payment Logos, usw.)
Trust Symbole beziehungsweise die dahinter stehenden Dienstleister sind zwar für große Onlineshops obligatorisch, den kleineren Shopbetreibern jedoch häufig zu teuer. Viele schrecken daher davor zurück. Doch eigentlich sollte es doch gerade anders herum sein. Gerade unbekannte Brands erhalten doch mit einem z.B. Trusted Shops -Siegel mehr Vertrauen und Conversion. Zalando hat das schon nicht mehr nötig, die kennt man. Symbole von Zahlungsanbietern sind natürlich anzubringen, somit wissen die Besucher gleich, ob mit ihrer Lieblingszahlart in diesem Shop bezahlt werden kann und erleben im Kassenbereich dann keine böse Überraschung. - Die gängigsten Zahlungsarten (Rechnungskauf, Kreditkarte, Amazon Payment, Paypal, Sofortüberweisung)
Besorgen Sie sich dazu eine aktuelle Statistik der im Moment am beliebtesten Zahlarten. Sie sollen die gängigen auf jeden Fall anbieten, sonst sinkt die Conversion ganz immens. - Keine zu hohen Versandkosten oder versandkostenfrei ab einer (niedrigen) Schwelle
Ist, nicht zuletzt durch Amazon Prime , mittlerweile gängige Praxis. Viele bieten sogar schon ab 10 Euro versandkostenfreie Lieferung an. Setzen Sie die Schwelle nicht zu hoch und achten Sie auf faire Versandkosten. Das ist ein sehr häufiger Grund für einen Abbruch im Kassenbereich. - Professionelle Verpackung und Inhalt des Paketes
Wir häufig vernachlässigt und Pakete dann ohne jede erkennbare Corporate IIdentity versandt. Das Gesamtbild ist entscheidend. Nur so hat der Kunde Spaß am bestellen und behält Sie im Gedächtnis. Zudem können Sie mit Paketbeigaben Geld verdienen, sofern Sie schon eine akzeptable Paketfrequenz vorweisen können. - Schnelle Auslieferung (maximal 2 Tage)
Ebenfalls eine von den Kunden erwartete Kenngröße ist die schnelle Lieferung.
Durch dieses "Erlebnis" begeistern die Marktplätze die Kunden, welche das dann auf den gesamten eCommerce Markt verallgemeinern und somit auch bei kleineren Händlern davon ausgehen, dass die Ware flott da ist. Liefern Sie in jedem Fall binnen 7 Tagen. Ab dieser Schwelle geht der Kunde davon aus, dass er betrogen worden ist und geht auf die Barrikaden. Vergessen Sie Streckengeschäft, das länger als ein paar Tage vom Lieferanten zu Ihnen dauert. - Gute Retourenabwicklung / Beschwerdemanagement
Das sollten Sie durchgespielt haben, müssen aber für den Anfang keine Wissenschaft daraus machen. Zunächst wissen Sie Ihre Retourenquote ja noch nicht genau, bestenfalls ist sie sehr gering.
Viele Warenwirtschaftsprogramme bieten das Retourenprozedere aber schon schlüsselfertig an. - Gute Kundenkommunikation mit Newslettern, Aktionen, Gutscheinen, usw.
Ein sehr wichtiges Thema, sobald der Shop live gegangen ist. Einmal gewonnene Kunden sollten damit mehr gebunden werden und mit Aktionen nochmal bei Ihnen bestellen. Achten Sie auf die nötige Professionalität, nutzen Sie erfahrene Grafiker, sparen Sie nicht an der falschen Stelle und machen es auf keinen Fall selbst. Kunden "wittern", wenn hier der Inhaber noch selbst schreibt und stecken Sie somit in eine (falsche) Schublade. - Social Integration (Facebook, Twitter, Pinterest, usw.)
Ist als marketing-technischer Hebel anzusehen. Das Funktionsprinzip der Socials ist ja die Verbreitung einer Meldung an mehrere Kontakte, die mit dem ursprünglichen Kontakt verknüpft sind. Wenn Sie also 100 Fans haben und Posten an diese eine Nachricht, wird diese (bei einer durchschnittlich angenommenen Freunde-Anzahl von 100) von ca. 7000 Personen gesehen (nicht jeder sieht es, ist online usw. ). Reagieren Sie schnell auf Postings, vor allem auf Kritik. Loben Sie spezielle Rabatte für Fans aus. - Produktvideos performen sehr gut
Stimmt. Bewegtbild ist sehr beliebt. Youtube ist die zweitgrößte Suchmaschine der Welt. Da Sie als Shopbetreiber jedoch nicht alles gleichzeitig schaffen können, fragen Sie zunächst Ihre Hersteller nach Videos. Oft gibt es für die Topprodukte welche. Es gibt auch Unternehmen wie Cliplister, welche sich auf Produktvideos spezialisiert haben. Dort bekommen Sie zu sehr vielen Produkten professionelle Videos. Videos erhöhen auch die Zeit, die Ihre Besucher auf Ihrer Seite bleiben. Das wiederum wird von Google geschätzt. - Optimierte Suche inklusive Suggest
Mittlerweile in fast allen Shopsystemen obligatorisch, oder über Suchanbieter lösbar. Die Suche wird sehr häufig genutzt, sollte also brauchbare Ergebnisse liefern. - Filter für Attribute (Farben, Größen, usw..) je nach Sortimentsgrösse
Ist sehr praktisch, je größer das Sortiment ist. Mittels der Filter lässt sich das gewünschte Produkt viel schneller finden bzw. die Ergebnisse eingrenzen. Das bedeutet für Sie als Shopbetreiber aber auch wesentlich mehr Arbeit. Bei geringem Sortiment daher nicht zu empfehlen, bei größeren Sortimenten sollten Sie beginnen, der Weg zum perfekt definierten Sortiment ist lang und zeitintensiv.
Dolezalek zufolge sollen Shopbetreiber versuchen in all diesen Dingen so aufzutreten, wie Sie es bei einer Bestellung im Internet erwarten würden. "Lassen Sie weitere Aufgabengebiete am Anfang lieber weg, bevor nicht diese Kernbereiche optimal gelöst wurden. Stellen Sie sich immer wieder die Frage: "warum sollte der Kunde ausgerechnet bei mir kaufen"? Was macht mich einzigartig, besser oder vorteilhafter als andere?"
Onlinehändler seien gut beraten diese Themen stärker herauszuarbeiten, sodass diese schnell von den Besuchern wahrgenommen werden können. "Nutzen Sie am Anfang Dienstleister, die Ihnen unter die Arme greifen können und das entsprechende Know How vorweisen können", rät er.